Winterraps – Keine Infektionsgefahr
Wichtige Informationen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis vom 13.04.2024
„Weiterhin findet man kaum Rapsglanzkäfer in den Beständen,“ so die langjährig renommierte Pflanzenschutz- und Anbauexpertin N. Waldorf vom Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis in Buchen mit der Ergänzung: „Der Blühfortschritt ist sehr unterschiedlich.“
Während in warmen Lagen zwischen 1 und 10% blühen, beginnt der Raps in den kühleren Lagen erst mit der Streckung. Frostrisse sind kaum vorhanden. Diese würden bei der sonnigen Witterung aber sehr schnell verkorken, so dass hier keine Infektionsgefahr droht.
Sobald mehr als 10% des Bestandes blüht, wird der Glanzkäfer zum Nützling, da er bei der Bestäubung hilft. Achten Sie aber auch auf den Kohlschotenrüssler. Den Bekämpfungsrichtwert von 1 Käfer/Pflanzen ermitteln Sie durch Abklopfen des Haupttriebes. Beachten Sie, dass der Befall am Rand deutlich höher als im Schlag ist, Randbehandlungen sind daher oft ausreichend.
Sollte nächste Woche tatsächlich zu Niederschlägen kommen, kann in den sehr frühen Gebieten über eine vorgezogene Blütenbehandlung nachgedacht werden. Eine sichere Prognose über den möglichen Sklerotiniabefall ist nicht möglich, oft ist nur bei hohem Rapsanteil in der Fruchtfolge eine Behandlung wirtschaftlich. Aus Sicht des Bienenschutzes und möglicher Rückstände im Honig sind vorgezogene Behandlungen den klassischen Spritzungen in der Vollblüte vorzuziehen.
Auch ohne Zumischungen von Insektiziden sind sämtliche Behandlung im Raps möglichst in den Abendstunden nach dem täglichen Bienenflug vorzunehmen.