Winterraps – Jetzt wichtige Feldarbeiten durchführen
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Göppingen vom 07.03.2025
„Die Rapsbestände zeigen dieses Jahr wieder unterschiedliche Bilder,“ so T. Kielmann, renommierter, amtlicher Pflanzschutzberater am Landwirtschaftsamt in Göppingen mit der Ergänzung: „Von sehr gut entwickelten und schönen Beständen geht es bis zu noch mit dem kalten Boden kämpfenden klein entwickelten Pflanzenbeständen und auch von Staunässe betroffenen Flächen mit zum Teil blauviolett gefärbten Pflanzen ist alles vorhanden.“ Hier die regional gültigen Tipps des Göppinger Fachmanns zur Durchführung von Feldarbeiten in Winterraps.
Unkrautbekämpfung: Schauen Sie auch nach einer möglichen Restverunkrautung, bei Bedarf kann mit 1,0 l/ha Korvetto nachbehandelt werden.
Düngung: Eine Düngung mit Stickstoff und Schwefel sollte, falls noch nicht erfolgt, noch vor dem Anfang nächster Woche angekündigten Regen ausgebracht werden.
Tierische Schaderreger: Sobald die Temperaturen anhaltend auf über 10°C steigen und die Sonneneinstrahlung zunimmt, fliegen der große Rapsstängelrüssler und der gefleckte Kohltriebrüssler verstärkt in die Bestände ein. In den frühen tieferen Lagen wurde die Schadschwelle bei den Stängelrüßlern und Rapsglanzkäfern bisher nur in wenigen Fällen überschritten. In den Höhenlagen wurden nur sehr wenige Rüßler gefangen. Die kalten Nacht-Temperaturen haben die Aktivität und den Zuflug verlangsamt. Schauen Sie jetzt bei den vorhergesagten warmen Temperaturen aber dennoch regelmäßig nach den eigenen Gelbschalen, so dass Sie dann den Neuzuflug auf Ihrer Fläche ermitteln können. Nach den landesspezifischen Vorgaben für den integrierten Pflanzenschutz (IPS+) ist in bestimmten Schutzgebieten (FFH-, Vogel- und Landschaftsschutzgebiet) die Verwendung von Gelbschalen zur Überwachung der Rapsschädlinge zwingend vorgeschrieben. Die Gelbschalen sollten ca. 10 - 30 m vom Feldrand im Rapsacker, möglichst neben Vorjahres-Rapsflächen, etwas über den Bestand erhöht platziert werden (Wasser, ein paar Tropfen Spülmittel und Abdeckgitter). Die Kontrolle und der Wasseraustausch der Gelbschalen sollte dann alle 2-4 Tage erfolgen.
Allgemein gelten folgende Bekämpfungsrichtwerte:
Großer Rapsstängelrüßler: 5 Käfer innerhalb von 3 Tagen
Gefleckter Kohltriebrüßler: 15 Käfer innerhalb von 3 Tagen
Praxistipps: Wenn die Schadensschwelle überschritten ist (Dokumentation!) kann eine Behandlung mit zugelassenen Klasse II - Pyrethroiden erfolgen, z.B. Karate Zeon, Jaguar, Kaiso Sorbie, Nexide (90%-Düsen und 20m Gewässerabstand!). Wo noch keine Knospen vorhanden sind, müssen Rapsglanzkäfer noch nicht unbedingt bekämpft werden. Beachten Sie insbesondere auch die Anzahl der Anwendungen der einzelnen Produkte, vor allem dort, wo im Herbst eine Erdflohbekämpfung stattgefunden hat. Ebenso sind alle weiteren Auflagen und Anwendungsbestimmungen der einzelnen Mittel, wie z.B. Gewässerabstände, Drainage und Bienengefährdung, einzuhalten. So hat z.B. Decis Forte eine Drainageauflage; Sumicidin Alpha EC benötigt bei Hangneigung >2% einen bewachsenen Randstreifen von 20m; Nexide darf nur mit 90% Abdrift-minderungsdüsen eingesetzt werden mit generellem Gewässerabstand von 20m. Ein Zusatz von Bor macht in allen Beständen Sinn.