Sommergetreide – Unkraut und Ungräser bekämpfen

Wichtige Informationen aus dem Rems-Murr-Kreis vom 31.03.2025

 

Aus Sicht der langjährig renommierten, amtlichen Pflanzenschutzexpertin und Beraterin A. Bäuerle aus dem Rems-Murr-Kreis sind die Möglichkeiten der chemischen Gräserbekämpfung im Sommergetreide sind eingeschränkt. „In Sommergerste steht nur Axial 50 und im Sommerweizen Axial 50 und Broadway Plus zur Verfügung - im Hafer können Gräser nicht chemisch bekämpft werden.“ 

 

Deshalb wird in den letzten Jahren wieder vermehrt auf die mechanische Unkrautregulierung im Sommergetreide gesetzt. Je nach Saatzeitpunkt befinden sich die Bestände in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Die Witterungsbedingungen zum Blindstriegeln waren dieses Jahr meist nicht ganz optimal. Konnte die Möglichkeit des Blindstriegelns nicht genutzt werden, ist es aber problemlos möglich im Nachauflauf zu striegeln. Lediglich in der Phase des Durchstoßens sind die Keimlinge sehr empfindlich. Ist das 2-3-Blattstadium erreicht, kann der Striegel wieder zum Einsatz kommen. Je nachdem wie aggressiv der Striegel eingestellt wird, kann auch bereits etwas früher gestriegelt werden. 

Praxistipps: Für einen erfolgreichen Striegeleinsatz sollte der Boden gut abgetrocknet, schüttfähig und eben sein. Optimal ist es, wenn sich das Beikraut im Fädchen- bis Keimblattstadium befindet, da die Wirkungsweise des Striegels zu 70% im Verschütten des Unkrauts und nur zu 30% im Ausreißen liegt. Die kleinen Unkräuter/Ungräser haben nach dem Verschütten dann keine Energie mehr, um weiterzuwachsen. Die Schädigung ist mit 80-90% im Keimblattstadium am größten, sobald sich Rosetten bilden bzw. sich das Wurzelwerk im Boden etabliert hat, nimmt die Schädigung bis auf 50% ab. Striegeln kostet ggf. etwas Pflanzen. Der Verlust steht aber in keinem Verhältnis zur positiven Wirkungsweise der Maßnahme.

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