Starke Vermehrung von Spinnmilben unter trocken-heißen Bedingungen
Unter trocken-warmen Bedingungen vermehren sich Spinnmilben explosionsartig und breiten sich von den Ausgangsherden, zumeist vom Eingangsbereich oder den Seitenlüftungen ausgehend, schnell aus. Bei den Kontrollen und den Pflegearbeiten können die Spinnmilben verschleppt werden und neue Befallsherde bilden! Die Anfangssymptome bestehen in einer punktförmigen Sprenkelung der Blätter. Schließlich bilden die Spinnmilben um Blütenknospen und Triebspitzen herum dichte Gespinste. Blütenknospen öffnen sich bei starkem Befall nicht oder nur unvollständig.
Im Eingangsbereich und an den Seitenlüftungen sowie an den wärmsten Stellen im Gewächshaus nun verstärkt die Bestände kontrollieren. Hierbei das Entwicklungsstadium vorhandener Spinnmilben feststellen (unbedingt eine Lupe verwenden), um geeignete Mittel auszuwählen. Für Zierpflanzen können diese der Broschüre „Pflanzenschutz im Zierpflanzenbau 2020, ab S. 98“ unter Beachtung der Spalte „Wirkung auf“ entnommen werden. Die PSM Envidor und Floramite 240 SC, z. B. besitzen eine ovizide und entwicklungshemmende Wirkung. Um eine bessere Wirkung zu erzielen, können Akarizide mit Netzmitteln gemischt werden. Die Blattunterseite ist gut zu benetzen.
Eine biologische Bekämpfung durch den Einsatz von Nützlingen (Raubmilben) ist ebenfalls möglich. Dies muss jedoch vorbeugend erfolgen. Eine Bekämpfung mit für die spezielle Situation integrierbaren PSM bedarf entsprechender Kenntnisse und Erfahrungen und muss abgestimmt sein. Detaillierte Hinweise dazu finden sich ebenfalls ab S. 98 in oben genannter Broschüre.