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Hendrik Bothe
Zur Unterbrechung der „Grünen Brücke“ ist die Beseitigung von Ausfallgetreide wichtig. Gerade in ausgefallener und keimender Gerste ist jetzt schon eine hohe Aktivität von Zikaden und auch erste Blattlausbesiedelung zu verzeichnen. Somit kann sich hier eine Infektionsquelle für Viruskrankheiten in Neusaaten der Wintergetreidekulturen entwickeln.
Neben dem Aussaattermin (später bist besser, Ende September) spielt inzwischen auch die Sortenwahl eine entscheidende Rolle für das Risiko eines Virusbefalls. Im Gerstensegment gibt es BYDV-resistente bzw. -tolerante Sorten wie z. B. Paradies, Sensation, Contra und Idilic.
Meldung vom 22.07.2021
Die Gerstenernte ist vielerorts abgeschlossen. Die Erträge fallen unterschiedlich aus (abhängig von Virusbefall und Wasserversorgung). Die Hektolitergewichte entäuschen oftmals und liegen unter der 60 kg/hl Marke. Die Bestände hatten sich gut entwickelt, aber extreme Hitze im Juni während der Kornfüllungsphase verhinderte bessere Qualitäten.
Meldung vom 16.07.2021
Etliche Getreidebestände haben Probleme mit der Standfestigkeit. Lager ist sowohl in Gerste als auch in Roggen und Weizen unterschiedlich stark zu beobachten. Während in der Gerste die Schläge oft großflächig im oberen Stängelbereich (Knoten) abknicken, liegt der Weizen eher punktuell flach. Wiederholte Niederschläge und Wärme führten zu hohen Feuchtigkeiten, die sich im Bestand hält und jeglichen Pilzbefall am Stängelgrund der Pflanzen fördert. In der Gerste wurden an befallenen Proben sowohl Fusarium spp., als auch Halmbruch (Pseudocercosporella herpotrichoides) labortechnisch nachgewiesen. Schlagweise führten aber auch starke Windereignisse zu Lager. Erste Schwarzverfärbungen an Ähren sind typische Anzeichen für eine Schwärzepilzentwicklung, welche auch durch feuchte Verhältnisse gefördert wird. Partielle Weißährigkeit im Weizen, verursacht durch den Fusariumpilz, wurde in unseren Bonituren nur selten registriert.
Meldung vom 09.07.2021
Die ersten Gerstenschläge sind geerntet. Man sieht in Getreide örtlich Lagerstellen in mehr oder weniger starker Ausprägung. Wiederholte Niederschläge und Wärme führten zu hohen Feuchtigkeiten, die sich in Bodennähe im Bestand hält und Pilzbefall am Stängelgrund der Pflanzen fördert. Schlagweise sind umgeknickte Bestände aber auch auf starke Windereignisse zurückzuführen. Erste Schwarzverfärbungen an Ähren sind typische Anzeichen für eine Schwärzepilzentwicklung, welche auch durch Regen gefördert wird. Partielle Weißährigkeit, verursacht durch den Fusariumpilz, wurde in unseren Bonituren nicht registriert.
Meldung vom 16.06.2021
Im Weizen haben sich Verdachtsfälle von DTR (Drechslera tritici-repentis) nach Laboranalysen nicht bestätigt. Zymoseptoria tritici wandert in unbehandelten Kontrollfenstern langsam auf die oberen Blattetagen. Befälle mit Braunrost, Gelbrost und Echtem Mehltau entwickeln sich örtlich leicht ansteigend (zu trocken).
Die Bedingungen für die Infektion mit Ährenfusariosen sind momentan ungünstig. Niederschlag ist in dieser Woche nicht zu erwarten. Weitere Risikofaktoren wie Mais- oder Weizenvorfrucht, pfluglose Bodenbearbeitung und besonders anfällige Sorten sind in die Bekämpfungsentscheidung mit einzubeziehen.
Jetzt in der Blüte ist der Weizen empfindlich gegenüber Saugschäden von Blattläusen an Ähren und Fahnenblatt. Man findet jedoch nur Einzelexemplare. Der Bekämpfungsrichtwert von >60% befallene Ähren wird nicht erreicht. Zur Milchreife hin schwindet der Einfluss von Blattläusen. Schlagweise sind Larven des Getreidehähnchens auf den oberen Blättern auffällig. Die Pflanzen werden davon jedoch wenig beeinträchtigt. Es besteht kein Handlungsbedarf. Der Zuflug der Orangeroten Weizengallmücke hat in dieser Woche eingesetzt. Die Fangzahlen der Pheromonfallen steigen aber nur langsam an.
Die Wintergerste reift ab, besonders im Süden verfärben sich die Bestände gelb. Örtlich kam es spät zu Zwergrostepidemien (unbehandelte Teilflächen), alle anderen Gerstenkrankheiten blieben unbedeutend.
Der Roggen leidet auf entsprechenden Standorten als erster unter Trockenstress. Blattkrankheiten spielen keine Rolle mehr.
Meldung vom 02.06.2021
Frühsommerliche Temperaturen führen zu einem Anstieg der Pilzkrankheiten im Getreide. Dies trifft in der Gerste besonders bei Zwergrost und Echtem Mehltau zu. Typisch in der Blüte fallen nun auch erste (vereinzelte) Symptome von Gerstenflugbrand auf. Anstatt der Kornanlagen enthält die Ähre dunkle Brandsporen, welche sich über den Wind im Bestand verbreiten. Bislang nur Einzelerscheinungen, führen derartige Brandähren jedoch in Vermehrungsbeständen schnell zu Problemen bei der Anerkennung im Saatgutanerkennungsverfahren.
Im Weizen (Fahnenblatt- bzw. Ährenschieben) gibt es erste Verdachtsfälle auf die Blattdürre DTR (Drechslera tritici-repentis). DTR-Symptome (rundliche braune Flecken mit gelbem Hof) können leicht mit abiotischen Blattflecken verwechselt werden und sind daher labortechnisch abzuklären. Zymoseptoria tritici nimmt nur langsam zu und bleibt oft noch auf den unteren Blattetagen. Rostkrankheiten wurden noch nicht gefunden. Erste Bestände beginnen mit dem Ährenschieben. Zur Blüte sind die Infektionsbedingungen für Ährenfusariosen entscheidend (Niederschläge + hohe Temperaturen). Beim Zusammentreffen weiterer Risikofaktoren wie Mais- bzw. Weizenvorfrucht, pflugloser Bodenbearbeitung und besonders anfälligen Sorten ist eine Fungizidmaßnahme zum Ährenschutz ratsam. Im Roggen (Blühbeginn) nehmen Braunrost und Rhynchosporium zu.
Meldung vom 20.05.2021
Die Getreidebestände entwickeln sich optimal, wobei Gerste und Roggen bereits die Ähren schieben. Krankheiten sind bislang noch auf niedrigem Niveau. Frische Symptome von Zwergrost und Echtem Mehltau zeigen aber schon eine steigende Tendenz im Krankheitsverlauf in Gerste und Weizen an. Die wichtigste Weizenkrankheit Zymoseptoria tritici braucht zur Entwicklung ausreichend Blattnässe. Die gegenwärtigen Niederschläge werden eine Befallszunahme auslösen. Im Roggen bleibt Braunrost bisher unauffällig.
Meldung vom 14.05.2021
Auch in der 19. Kalenderwoche bleiben die Krankheiten im Getreide unbedeutend. Im Süden beginnen Gerste und Roggen bereits mit dem Ährenschieben. Sowohl Blauhalsige als auch Rothalsige Getreidehähnchen und deren Eiablage sind vielerorts zu finden.
Meldung vom 07.05.2021
Die Entwicklung der Getreidebestände schreitet aufgrund der niedrigen Temperaturen langsam voran. Viele Bestände haben das 2-Knotenstadium erreicht. Im Süden schieben erste Gersten- und Roggenbestände jedoch schon das Fahnenblatt. Die Bestände sind weiterhin sehr gesund.
Es wurden erste Eiablagen vom Getreidehähnchen gefunden.
Meldung vom 30.04.2021
Die Getreidebestände sind im Allgemeinen sehr gesund. Die typischen Krankheiten konnten sich kaum etablieren. Örtlich steigt der Zwergrostbefall in Gerste an. Auffällig sind mancherorts pflanzenphysiologische Blattflecken (PLS Flecken). Runde dunkle Flecken überziehen die oberen Blätter. So reagieren verschiedene Gerstensorten auf starke Sonneneinstrahlung oder als Mehltauabwehrnekrosen. Man kennt dieses Bild auch aus den Vorjahren. Es besteht kein Handlungsbedarf.
Meldung vom 23.04.2021
Die Laborergebnisse von Schadfällen mit Virussymptomen bestätigen den ersten Verdacht: in allen Proben wurde das Gerstengelbverzwergungsvirus nachgewiesen. Dieses Virus wird im Herbst durch Blattläuse und Zikaden übertragen. Aufgrund der extremen Symptomentwicklung (Schädigung) und großflächigen Verteilung der Schäden muss davon ausgegangen werden, dass die Beteiligung der Zikaden als Vektor höher liegt, als bisher angenommen. Auf eng kontrollierten Beobachtungsflächen lag der wöchentliche Blattlausbefall im Herbst 2020 teilweise sogar unterhalb eines bekämpfungswürdigen Niveaus. Die Zikaden als Vektoren hatten dort eine höhere Bedeutung. Diese sind jedoch aufgrund der Artenvielfalt und starken Mobilität im Herbst nicht mit Insektiziden bekämpfbar.
Meldung vom 16.04.2021
Die Getreidebestände richten sich auf, wobei Gerste und Roggen oft schon weiter entwickelt sind als Weizen. Ein Großteil der Weizenbestände sitzt noch am Boden (BBCH 30), Frühsaaten liegen bei BBCH 31-32. Einige Weizensorten reagieren empfindlich auf die Nachtfröste mit Stresssymptomen in Form von verfärbten Blattspitzen.
In der Gerste fallen weiter großflächig stark ausgeprägte Virusnester auf, wobei davon ausgegangen werden muss, dass es sich um Blattlaus- und Zikadenübertragene Gelbverzwergungsviren (Infektionen im letzten Herbst) handelt. Die Laboruntersuchungen laufen noch.
Die Voraussetzungen für eine Etablierung pilzlicher Krankheiten sind nicht gegeben (zu kalt). Insofern findet man die typischen Krankheitssymptome im Getreide als Altinfektionen, aber kaum eine Weiterentwicklung von frischem Krankheitsbefall.
Meldung vom 01.04.2021
Altinfektionen aus dem letzten Herbst sind im Getreide nach wie vor zu finden, können aber noch nicht neue Blätter besiedeln. Akute Anwendungsnotwendigkeit von Fungiziden besteht zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Alle Maßnahmen, auch die gegen Halmbruch, können noch warten.
Meldung vom 25.03.2021
Aktuell fallen besonders in Wintergerste örtlich Vergilbungen und Verzwergungen von Pflanzen auf. Die Symptome erstrecken sich nesterweise über den gesamten Schlag. Im Befallsherd kommt es sogar zum Absterben von Pflanzen. Hierzu laufen Untersuchungen im Labor des LaLLF auf Virusbelastung der Gerste. Dieser Verdacht liegt nahe, denn im Herbst letzten Jahres gab es durchaus Blattlausbefall und starke Zikadenaktivitäten. Die Tiere agieren als Übertrräger verschiedener Virusarten in Gerste und Weizen.
Gesetzter Schaden kann nun nicht mehr rückgängig gemacht, oder behandelt werden. Die Bestände gilt es, vorrangig durch eine optimale Versorgung mit Spurennährstoffen zu unterstützen.
Meldung vom 12.03.2021
Die Getreidebestände ergrünen zunehmend. Pilzliche Infektionen aus dem Herbst sind oft noch am alten Pflanzenmaterial vorhanden.
An Feldrändern und im Vorgewendebereich sind verstärkte Aktivitäten von Mäusen zu beobachten. Die weitere Entwicklung der Population bleibt abzuwarten.
Meldung vom 26.02.2021
Aktuell kann man nur sagen: es ist noch fast alles da. Abgesehen von wenigen Futterroggenflächen sind bislang kaum größere Auswinterungsschäden im Getreide bekannt. Mäuse sind aktiver als im vorigen Herbst.
Meldung vom 20.11.2020
Der Echte Mehltau dominiert das Krankheitsgeschehen im Getreide in nahezu allen Beständen. Der Blattbefall verstärkt sich bei dem milden, feuchten Wetter noch weiter. Auch die Rostkrankheiten nehmen zu.
Blattläuse werden auf den meisten Schlägen nur noch vereinzelt gefunden. Es gibt aber Ausnahmen im Landkreis Ludwigslust Parchim mit anhaltend hohen Befallwerten. Achten Sie auch auf Schnecken. Man findet örtlich den typischen Schabefraß am Blatt.
Meldung vom 6.11.2020
Die meisten Getreideflächen stehen mit ausreichender Bestockung gut da.
Der Blattlausbefall im Getreide hat nach der letzten Wärmephase generell zugenommen. Während auf vielen Schlägen nur wenige Blattläuse gefunden wurden, kam es örtlich jedoch zu Befällen weit oberhalb des Bekämpfungsrichtwertes! Die hohe Zahl der geflügelten Vertreter lässt auf eine neue Zuflugswelle von Blattläusen schließen. Diese kann auch mit der Maisernte zusammenhängen.
Auch die Krankheiten verstärken sich im Getreide weiterhin. Der Weizen zeigt teilweise hohe Befälle mit dem Echten Mehltau und örtlich auch schon Braunrost. Die Wintergerste, besonders Frühsaaten, leiden unter massivem Befall von Echtem Mehltau und Zwergrost, aber auch Netzflecken. Kühle Temperaturen würden die Entwicklung der Pilzkrankheiten aufhalten. Erfahrungsgemäß sind die Befälle im Herbst nicht ertragsrelevant.
Meldung vom 30.10.2020
Die Blattlaussituation im Getreide stellt sich im Vergleich zur Vorwoche nahezu unverändert dar. Auf den meisten untersuchten Schlägen wurden nur wenige Blattläuse gefunden. Örtlich kam es jedoch wiederum zu Befällen oberhalb des Bekämpfungsrichtwertes. Für die kommende Woche wird eine ungewöhnlich milde Witterung mit hohenTemperaturen vorhergesagt. Für Blattläuse und Krankheiten im Getreide ergeben sich optimale Entwicklungsbedingungen. Darum sind Befallskontrollen unbedingt zu intensivieren.
Meldung vom 23.10.2020
Das Getreide entwickelt sich gut, besonders Frühsaaten werden üppig im Bestand. In der Wintergerste nehmen Krankheiten wie der Echte Mehltau, Netzflecken und Zwergrost zu. Im Weizen findet man auch den Echten Mehltau und erste Braunrostpusteln.
Blattlauspopulationen können sich bei den milden Temperaturen weiter im Bestand etablieren. Kontrollieren Sie Ihre Flächen intensiv! Hilfreich sind Bonituren "gegen das Licht". Blattäuse sind dann als Schatten leicht auf dem Blatt zu erkennen.
Meldung vom 16.10.2020
Die Blattlausbesiedelung der Getreideflächen entwickelt sich auf vielen Schlägen zunehmend. Wir haben auf mehreren Kontrollschlägen bekämpfungswürdigen Befall (>10% befallene Pflanzen) in Weizen und Gerste bonitiert. Bei der anhaltend milden Witterung sind regelmäßige Befallskontrollen auf Blattläuse ausgesprochen wichtig.
Vor allem in Weizenfrühsaaten fallen momentan Pflanzen mit vergilbten Trieben (Herztrieb, oder Seitentriebe) auf. Ursächlich können hierfür Halmfliegenlarven, aber auch Fritfliegenlarven sein.
Auch die Krankheiten entwickeln sich in den Beständen. In der Gerste treten Netzflecken und erste Zwergrostsymptome auf. Im Weizen findet man örtlich den Echten Mehltau.
Meldung vom 07.10.2020
Viele Getreidebestände befinden sich in der Blattentwicklung (BBCH 10-12), Frühsaaten haben sich bereits bestockt.
Auch in der aktuellen Woche wurden Blattläuse im Getreide gefunden. In Einzelfällen kam es zur Überschreitung des Bekämpfungsrichtwertes (>10% befallene Pflanzen).
Im Herbst fungieren die Blattläuse und Zikaden als Überträger für das Gerstengelbverzwergungsvirus (BYDV) und das Weizenverzwergungsvirus (WDV) . Frühsaaten sind von einem Befall stärker gefährdet.
Durch die bisherige Witterung wurde die Population der Zikaden gefördert. Aufgrund der hohen Mobilität der Zikaden ist keine Bekämpfung möglich.
Meldung vom 02.10.2020
Auch in der aktuellen Woche wurden Blattläuse im Getreide gefunden. Im Einzelfall kam es zur Überschreitung des Bekämpfungsrichtwertes (>10% befallene Pflanzen). Aufgrund der milden und sonnigen Wetterlage sind regelmäßige Bonituren weiterhin wichtig. Das Wetter fördert auch die Aktivität der Zikaden.
Meldung vom 24.09.2020
Das Getreide läuft gut auf. Früh gedrillter Weizen schiebt bereits das 2. Blatt. Zu diesem noch sehr frühen Stadium wurden bereits Blattläuse, aber auch Marienkäfer als Räuber, im Bestand bonitiert. Zikaden sind sehr aktiv und omnipräsent, dabei jedoch nicht bekämpfbar. Intensive Kontrollen des Blattlausbefalls sind nun notwendig.
2019 wurden besonders auf Roggenschlägen auffällige Schäden durch Getreidelaufkäfer und deren Larven registriert. Getreidelaufkäfer können alle Getreidearten befallen, wobei Frühsaaten und reine Getreidefruchtfolgen besonders gefährdet sind. Erste Symptome an den Pflanzen, Käfer und Larven sind aktuell in geringem Umfang im Süden des Regionaldienstes gefunden worden. Achten Sie besonders auf Anzeichen wie zerkaute und ausgefranste Getreideblätter. Oft werden diese regelrecht durch die Larven in Erdlöcher hereingezogen.