Zuckerrüben (Erntejahr 2018)
13.07.2018
Im Raum Altentreptow und Waren konnte auf zwei Kontrollschlägen ein geringer Befall mit Cercospora und im Raum Malchin ein Befall mit Ascochyta betae festgestellt werden. Mehltau, Ramularia und Rübenrost spielen zur Zeit keine Rolle. Vereinzelt treten bakterielle Blattflecken auf. Kontrollieren Die Bekämpfungsrichtwerte (BRW) für Cercospora sind:
· bis Ende Juli 5 %
· bis Mitte August 15 %
· ab Mitte August 45 % befalle Blätter
Erst mit Überschreitung des BRW ist eine Behandlung ratsam. Als Entscheidungshilfe steht bei ISIP das Prognosemodel CERCBET1 u. 3 zur Verfügung. Das Prognosemodel CERBET1 prognostiziert einen Erstbefall von Cercospora, der sich im Regionalgebiet in den letzten Tagen auch weiter Richtung Norden verschoben hat. Für den weiteren Krankheitsverlauf gibt CERCBET3 Auskunft.
Ein erneuter Zuflug der schwarzen Bohnenlaus in behandelte Bestände konnte nicht festgestellt werden.
28.06.2018
Die Pilzkrankheiten sind bisher unbedeutend und somit sind Bekämpfungsmaßnahmen nicht notwendig. Durch die Schwarze Bohnenlaus konnte an einem Kontrollschlag eine starke Schädigung am Blattapparat durch Blattrollen beobachtet werden. Bei unbehandelten Flächen liegt der Blattlausbefall mitunter über dem Bekämpfungsrichtwert. Auf den Schlägen konnten aber auch Nützlinge (Marienkäfer) festgestellt werden. Trotz Insektizidbehandlung kommt es mitunter zu einem erneuten Einfliegen von Blattläusen im Randbereich. Hier sollte beim Überschreiten der Befallsschwelle (BRW nach Bestandesschluss: 50 % befallene Pflanzen bzw. 20 % der befallenen Pflanzen haben Kolonien) eine Randbehandlung durchgeführt werden.
20.06.2018
Weiterhin auffällig ist das Auftreten der Schwarze Bohnenlaus in nicht behandelten Zuckerrübenbeständen. Erste Schläge haben den Bekämpfungsrichtwert überschritten.
Nach unseren Beobachtungen konnte bislang kein nennenswerter Befall von pilzlichen Schaderregern festgestellt werden.
07.06.2018
Bei den Zuckerrüben kommt es je nach Saattermin so langsam zum Bestandesschluss. Die Blattgesundheit ist noch gegeben. Bei den Insekten konnte z. Zt. nur vereinzelt ein leichter Minierfraß der Rübenfliege und Fraßschäden der Gammaeule festgestellt werden. Blattläuse hingegen treten regional massiv auf und sind auch bekämpfungswürdig.
Kontrollieren Sie daher Ihre Bestände!
25.05.2018
Bei den Zuckerrüben gilt es die Bestände auf Schadinsekten zu kontrollieren. Im Regionalgebiet konnten erste Eiablagen bei der Rübenfliege festgestellt werden. Auch die Raupen der Großen Gammaeule konnte festgestellt werden. Eine Behandlung ist nur dann ratsam, wenn der Befall über dem Bekämpfungsrichtwert liegt - (Linienbonitur 5x5 Pfl.).
Die bekannten Bekämpfungsrichtwerte sind:
Rübenfliege: 6 Eier bzw. Larven pro Pflanzen im 2-Blatt-Stadium
12 Eier bzw. Larven pro Pflanzen im 4-Blatt-Stadium
18 Eier bzw. Larven pro Pflanzen im 6-Blatt-Stadium
oder 20 % zerstörte Blattfläche
Schwarze Bohnenlaus: vor Reihenschluss: 10 % befallene Pflanzen
nach Reihenschluss: 50 % befallene Pflanzen
oder mehr als 20 % befallene Pflanzen haben Kolonien
Gammaeule: 10 - 20 % zerstörte Blattfläche oder 1 - 3 Raupen pro Pflanze
Nachfolgende Pyrethroide stehen zur Auswahl (Tab. 1)
Präparat | Zulassung für: | Aufw. menge l, kg/ha | Gewässerabst. [m] | NT-Auflage | ||||||
Beis- sende Insekt- en | Sau- gende Insek- ten | Rü- ben- fliege | Bie- nen- schu- tz | |||||||
0 % | 50 % | 75 % | 90 % | |||||||
Decis forte | Moos- knopf- käfer | k.I. | k.I. | B2 | 0,075 | - | - | - | 15 | 103 |
Karate Zeon | x | x | x | B4 | 0,075 | - | 10 | 5 | 5 | 108 |
Kaiso Sorbie | k.I. | x | x | B4 | 0,15 | 20 | 10 | 5 | 5 | 108 |
Trafo WG | x | x | x | B4 | 0,15 | 20 | 10 | 5 | 5 | 108 |
23.03.2018
Im Zuckerrübenanbau bilden die Vorauflaufbehandlungen bei den Herbiziden eher eine Ausnahme. Der Einsatz erfolgt i. R. als Splittingverfahren im Nachauflauf (NAK) mit drei Anwendungen im Abstand von ca. 8 - 10 Tagen. Die Wirkung der Herbizide ist entweder boden- bzw./und blattwirksam. Bei der 3. NAK (i. R. Abschlussbehandlung) ist darauf zu achten, dass mit erhöhten Anteilen von bodenwirksamen Herbiziden die Dauerwirkung gegenüber der Spätverunkrautung erhöht wird.
Die Witterung und Mittelwahl beeinflussen den Behandlungserfolg. Bei trockener und strahlungsreicher Witterung empfiehlt sich den Anteil der blattaktiven Mischpartner (z. B. Betasana Trio) zu erhöhen und die Hinzugabe von Additiven (z. B. Hasten TM). Bei Regenperioden oder Nachtfrost ist bei den Zuckerrüben nur eine geringe Wachsschicht ausgebildet. D. h. kein Einsatz von Additiven und der Anteil von blattaktiven Herbiziden ist zu reduzieren, da es sonst zu mgl. Kulturschäden kommen kann. Für die witterungsbedingte Anpassung der Herbizidstrategie erhalten Sie unter der Seite www.liz-online.de weitere Informationen.
Generell sollten die Herbizidbehandlungen bei zweikeimblättrigen Unkräutern ab BBCH 10 - 11 sowie bei Gräsern in BBCH 12 - 13 durchgeführt werden. Durch die Kombination von boden- mit blattwirksamen Wirkstoffen wird eine sichere Wirkung auch bei später auflaufenden Unkräutern erzielt. Die Behandlung sollte schlagspezifisch nach den Leit- und Problemunkräutern erfolgen.
Bei Normalverunkrautung stehen verschiedene Herbizide zur Verfügung. Die Kombinationspräparate z. B. Betanal maxxPro, Betanal Expert in Kombination mit bodenwirksamen Produkten wie Goltix Titan, Metafol SC bilden ein breites Wirkungsspektrum ab.
Beachten Sie wirkstoffspezifische Anwendungsbestimmungen bei einigen Rübenherbiziden.