Notfallzulassung von Coragen zur Bekämpfung von Rübenmotten in Zuckerrüben nach Art. 53 Abs. 1 der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 (Quelle: BVL, 18.07.2023)

Das BVL hat für das Insektizid Coragen (Wirkstoff Chlorantraniliprole) eine Zulassung für Notfallsituationen zur Bekämpfung von Rübenmotten in Zuckerrüben vom 18.07.2023 bis zum 14.11.2023 für 120 Tage erteilt. Die zugelassene Menge wird auf 11.250 Liter, ausreichend zur Behandlung von 45.000 ha bei zwei Behandlungen begrenzt.

Einsatzgebiet, Anwendungsbereich:      Ackerbau, Freiland

Schadorganismus:                                    Rübenmotte

Stadium des Schadorganismus:             Eier und Larven

Pflanzen/-erzeugnisse/Objekte:             Zuckerrübe

Anwendungszeitpunkt:                           BBCH 20-49, bei Überschreitung der Bekämpfungsrichtwerte

Maximale Zahl der Behandlungen

     in dieser Anwendung:                        2

     für die Kultur bzw. je Jahr:                 2

     Abstand:                                              mindestens 10 Tage

Anwendungstechnik:                             Spritzen

Aufwand:                                                 0,125 l/ha in 300-800 l Wasser/ha

Weitere Erläuterungen:                         Blätter sind nicht zum Verzehr oder zur Verfütterung geeignet

Wartezeiten:                                           28

Auflagen/ Anwendungsbestimmungen: NB6641 (B4), NG-unkodiert (keine zusätzliche Anwendung auf          

                                                                      derselben Fläche innerhalb eines Kalenderjahres von Mitteln, die den

                                                                      Wirkstoff Chlorantraniliprole enthalten), NN410, NN1002, NN3001,

                                                                      NW264, NW468, NW642-1, SB001, SB005, SB010, SB111, SB166,

                                                                      SF245-02, SS110-1, SS206, SS2101

Notfallzulassung von Exirel und Minecto Gold zur Rapserdflohbekämpfung in Winterraps nach Art. 53 Abs. 1 der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 (Quelle: BVL 19.07.2023)

Das BVL hat für die Insektizide Minecto Gold und Exirel (beide Wirkstoff Cyantraniliprole) eine Zulassung für Notfallsituationen zur Bekämpfung von Rapserdfloh in Winterraps erteilt.

Laut Firmenangaben ist NG364 wie folgt zu interpretieren:

Die Anwendungsbestimmung NG364 bezieht sich nicht auf eine mögliche Beizung mit Lumiposa^® sondern auf die Spritzanwendung. D.h. auch wenn das Rapssaatgut mit Lumiposa^® gebeizt ist, darf z. B. Exirel^® auf dieser Fläche im Herbst 2023 angewendet werden.

Die Boniturdaten aus dem Herbst 2022 und Frühjahr 2023 weisen auf ein hohes Ausgangspotential des Rapserdflohs auf den Rapsflächen hin. Der Larvenbesatz konnte sich über die milden Herbst- und Wintermonate gut weiterentwickeln und den Raps in seiner Entwicklung z.T. stark einschränken. Die z.Z. festgestellten geringen Rapserträge 2023 sind teilweise auf einen erhöhten Befallsdruck mit Rapserdflöhen zurückzuführen, wenn im Herbst keine termingerechte Insektizidmaßnahme auf der Fläche durchgeführt wurde.

Der amtliche Pflanzenschutzdienst Sachsen-Anhalt geht somit auch in diesem Jahr von einer deutlichen Gefährdung der Winterraps-Neuansaaten durch den Rapserdfloh aus.

Mit den kürzlich genehmigten Notfallzulassungen von Exirel und Minecto Gold ist auch in diesem Herbst ein Wirkstoffwechsel möglich. Zudem wirken diese Insektizide systemisch.

Keine Erneuerung des Wirkstoffs Dimoxystrobin (Quelle: BVL, 14.07.2023)

Die Europäische Kommission hat kürzlich entschieden, die Genehmigung für Dimoxystrobin als Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln nicht zu erneuern (Durchführungsverordnung (EU) 2023/1436). In Deutschland ist nur Cantus Gold (Zul.-Nr.: 025533-00, Wirkstoffe: Boscalid, Dimoxystrobin) als einziges Pflanzenschutzmittel mit Dimoxystrobin zugelassen, welches in Winterraps zur Bekämpfung der Weißstängeligkeit, Rapsschwärze, Wurzelhals- und Stängelfäule und in Sonnenblume (Ausweitung auf geringfügige Verwendung) zur Bekämpfung von Sclerotinia-Arten eingesetzt wird.

Die Zulassung von Cantus Gold endet durch Zeitablauf am 31.07 2023. Ein Widerruf ist nicht notwendig. Aus dem Pflanzenschutzgesetz bzw. der Durchführungsverordnung (EU) 2023/1436 gelten die regulären Abverkaufsfristen (hier: bis 31.01.2024) und Aufbrauchfristen (hier: bis 31.07.2024). Nach Ende der Aufbrauchfrist sind eventuelle Reste entsorgungspflichtig.

Widerruf der Zulassung der Pflanzenschutzmittel CIRCUIT SYN TEC und Colzor SYNC TEC (Quelle: BVL, 14.07.2023)

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) widerruft antragsmäßig zum 31.07.2023 die Zulassung der Herbizide CIRCUIT SYN TEC (Zulassungsnr.: 008045-00) und Colzor SYNC TEC (Zulassungsnr.: 008046-00) und deren Vertriebserweiterung.

Für die Pflanzenschutzmittel gilt eine Abverkaufsfrist bis zum 14.01.2024 und eine Aufbrauchfrist bis zum 14.01.2025. Die Fristen ergeben sich aus dem Pflanzenschutzgesetz.

Verlängerungen von Zulassungen (Quelle: BVL 20.07.2023)

Das BVL hat die Grundzulassung nachfolgender Pflanzenschutzmittel verlängert. Erneute Zulassungen sind nicht aufgeführt.

Meldung vom 12.07.2023:

Notfallzulassung von Signal 300 ES zur Bekämpfung von Schnellkäfer, Getreidebrachfliegen-, Fritfliegen- und Getreidelaufkäfer in Roggen nach Art. 53 Abs. 1 der Verordnung (EG) Nr. 1107/2009 (Quelle: BVL 04.07.2023)

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat für die Beize Signal 300 ES (Wirkstoff Cypermethrin) eine Zulassung für Notfallsituationen zur Bekämpfung von Schnellkäfer (Drahtwurm), Getreidebrachfliege, Fritfliege und Getreidelaufkäfer in Roggen vom 15.07.2023 bis zum 11.11.2023 für 120 Tage erteilt. Die zugelassene Menge wird auf 3.400 Liter begrenzt.

Einsatzgebiet, Anwendungsbereich:      Ackerbau, Freiland

Schadorganismus:                                     Schnellkäfer (Drahtwurm), Getreidebrachfliege, Fritfliege und Getreidelaufkäfer

Pflanzen/ -erzeugnisse:                            Roggen

Anwendungszeitpunkt:                            vor der Saat

Stadium der Kultur:                                  BBCH 00

Maximale Zahl der Behandlungen

   in dieser Anwendung:                           1

   für die Kultur bzw. je Jahr:                    1

Anwendungstechnik:                               Saatgutbehandlung

Aufwand:                                                   200 ml pro 100 kg Saatgut

Hinweis zum Aufwand:                           max. Mittelaufwand 440 ml/ha (entsprechend maximal 220 kg Saatgut pro ha)

Wartezeiten:                                              F

Auflagen/ Anwendungsbestimmungen: NB663 (B3), NH677, NH679-1, NH680, NH681, NH682, NN1001, 

                                                                       NN3002, NT699-1, NT714-2, NW264, NW470, SB001, SB005, SB010,

                                                                       SB111, SB166, SB193, SF6142-1, SF6161-1, SF618-1, SF634-1, SS1201-1,

                                                                       SS2204, SS6201, ST1271, SP1