Tierische Schädlinge – Virusinfektionen im Wintergetreide
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Heilbronn vom 16.10.2020
A. Vetter, Pflanzenschutzexpertin im Landkreis Heilbronn, ruft zur Durchführung von Blattlauskontrollen auf. Denn an vier von fünf Standorten im Landkreis zeigten Untersuchungen zum Gerstengelbverzwergungsvirus im September bereits im Ausfallgetreide positive Befunde. Der Befall lag zwischen 2% und 10%.
Gefährdet sind u.a. Flächen in der Nähe von Altgrasbeständen, Zwischenfrüchten und Maisflächen. Wird der Herbst und Winter eher mild ist die Gefahr groß, dass sich die Blattläuse stark vermehren womit auch das Infektionsrisiko steigt. Ab dem 2-Blattstadium ist aus Sicht der renommierten Beraterin ein guter Zeitpunkt, um auf Blattlausbesatz zu kontrollieren. Die Läuse befinden sich dann am Blatt oder am Blattgrund in Richtung Wurzel. Sie sind teilweise grün gefärbt, gehen aber auch in eine rötlichbraune Richtung. Bei warmer Witterung kann Blattlausbefall am besten beobachtet werden.
Von pauschalen Insektizideinsätzen, z.B. in der Kombination mit Herbiziden, rät das Heilbronner Anbauteam generell und aufgrund der Wirkungsdauer der Pyrethroide von 7 bis 10 Tagen ab. Zu beachten ist, dass bei dieser Maßnahme der Neuaustrieb ungeschützt bleibt. Bei starkem Befall (Beginn Koloniebildung) jedoch ist z.B. Karate Zeon mit 75 ml/ha ab dem zwei bis drei Blattstadium geeignet. Eine Bekämpfung gegen Zikaden, als Virusüberträger für das Weizenverzwergungsvirus ist nicht möglich.
Tipp: Spätere Aussaattermine des Weizens mit kühleren Temperaturen vermindern das Verbreitungspotential.