Tierische Schaderreger – Wildschäden vorbeugen
Wichtige Informationen des LTZ Augustenberg vom 22.11.2019
Reh- und Rotwild, Hasen und Kaninchen dringen zur Nahrungssuche besonders bei Frost und Schnee in Obstanlagen, forstliche Jungwaldflächen, Baumschul- und Weihnachtsbaumquartiere ein. Die Folge: Es kommt zu Wildverbissschäden an Laub- wie an Nadelgehölzen und bevorzugt auch an Nordmanntannen.
Der beste Schutz ist ein wildsicherer Zaun. Der Zaun muss nach unten hin zum Schutz vor Hasen und Kaninchen engmaschig sein, sollte ein paar Zentimeter eingegraben sein und regelmäßig auf Beschädigungen geprüft werden.
An Jungbäumen können sog. „Drahthosen“ zum Einzelschutz angelegt werden. Diese Drahthosen müssen nach einigen Jahren entfernt werden, um ein Einwachsen in die Rinde zu verhindern.
Besonders wirkungsvoll ist das Belassen von Schnittholz in der Parzelle. Es wirkt als Ablenkungsfutter für Hasen und Kaninchen, wenn diese trotz aller Vorsichtsmaßnahmen in die Anlagen gelangt sind.
Darüber hinaus können auch sog. „Wildverbiss-Mittel“ zur vorbeugenden Verhütung von Wildschäden eingesetzt werden. Diese Mittel enthalten meist Blutmehl (z.B. Certosan, proagro Wildverbissschutz, WildStopp), Fischöl (Epsom), Schaffett (Trico), Quarzsand (z.B. Versus extra, Wöbra, proagro Schäl- und Fraßstopp). Andere Wildschadenverhütungsmittel sind beispielsweise Arbinol B oder Cervacol extra. All diese Stoffe schrecken aufgrund ihrer Farbe ab, riechen unangenehm, reizen die Schleimhaut und beeinträchtigen den Kauvorgang.
Die beschriebenen Mittel können großflächig ausgebracht, sowie als Stamm- oder Terminaltriebbehandlung mit einem tragbaren Gerät gespritzt, oder auch mit einem Pinsel auf die Behandlungsflächen gestrichen werden.
Tipp: Wildschadensverhütungsmitteln dürfen auch von Personen ausgebracht werden, die keinen Sachkundenachweis im Pflanzenschutz besitzen.