Getreide – Sind tierische Schädlinge in Getreide bekämpfenswert?
Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 13.05.2020
Für H. Saddedine, Pflanzenschutzberaterin im LRA Schwarzwald-Baar-Kreis, sollten Feldbegehungen ab dem Fahnenblatt-Stadium bzw. ab dem Ährenschieben obligatorisch sein um die Schläge auf Schädlingsbefall zu kontrollieren. Gleichzeitig berichtet sie, dass auf den Blättern momentan zwar schon einige Läuse zu finden sind, um im gleichen Atemzug daraufhin zu weisen, dass der Befall noch unter der Schadensschwelle liegt.
Bekämpfungsrichtwerte
Blattläuse (Schadensschwelle Winterweizen)
- Im Ährenschieben: 20% befallene Halme
- Nach dem Ährenschieben: 3 bis 5 Läuse/Ähre und Fahne oder 50-80% befallene Halme
Getreidehähnchen, die mit schwarzem Kot bedeckten Larven fressen längliche Fenster zwischen den Blattadern, hauptsächlich des Fahnenblattes. Wirtschaftlicher Schaden entsteht erst ab 50% befallener Fahnenblätter! Die Schadensschwelle liegt in der Gerste bei 0,5 bis 1 Larve/Halm, im Weizen bei 0,5 bis 1 Larve/Fahnenblatt und im Hafer bei 0,75 bis 1,5 Larve/Fahnenblatt.
Die Ratschläge der Eschinger Expertin
- Im Bedarfsfall bienenungefährliche Mittel benutzen.
- Bei Mischungen von Insektiziden mit Azolfungiziden auf die Änderung der Bienenschutzauflage achten (B4 à B2/B1).
- Zum Schutz von Bestäubern (blühendes Unkraut) sollten Insektizide grundsätzlich in den Abendstunden angewendet werden.
- Insektizide allgemein nicht zu früh anwenden, ansonsten wird evtl. eine zweite Behandlung notwendig.
Im Allgemeine gilt auch beim Einsatz von Insektiziden: Eine verminderte Anwendungshäufigkeit beugt einem Wirkungsverlust der Mittel vor.