Obstbau – Vorsicht: Kräuselkrankheit bei Pfirsich und Nektarine
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Karlsruhe vom 18.02.2022
Die Karlsruher Obstbauexperten vom Amt in Bruchsal informieren, dass die Erwärmung auf Temperaturen um 10°C an einzelnen Tagen der vergangenen Woche, bei einigen Sorten zu beginnendem Knospenschwellen geführt hat. Die Niederschläge bei gleichzeitigem deutlichen Temperaturrückgang am vergangenen Wochenende sorgten zudem dafür, dass es bisher nicht zu bedeutenden Infektionsbedingungen gekommen ist.
Die laufende Woche brachte eine erneute Erwärmung auf Tageshöchsttemperaturen um 10°C was v.a. im frühen Rheintal zum Teil zu wärmeren Nachttemperaturen und weiteren Niederschlägen führte. Die Empfehlung der Karlsruher Obstbaufachleute vom Landwirtschaftsamt Bruchsal lautet für den Profianbau und dort für besonders anfällige Sorten eine Behandlung mit Restmengen von Syllit oder mit einem Kupferpräparat, sollte sich die Wettervorhersage mit der mehrtägigen Erwärmung bestätigen.
Zugelassen sind:
- Restmengen von Syllit (Zul.-Nr. 005427-00), Aufwandmenge 1,0 Liter/ha, max. 2,0 Liter/ha, bei maximal 3 möglichen Behandlungen.
Achtung: Für dieses ‚alte‘ Syllit (Zul.-Nr. 005427-00) endet die Aufbrauchfrist am 30.6.2022, bis dahin kann dieses Präparat nach den alten Anwendungsbestimmungen eingesetzt werden.
Das neu gelassene Syllit (Zul.-Nr. 0025427-00) hat keine Zulassung bei Pfirsich und Aprikosen! Deshalb empfiehlt die Karlsruher Beratung auf nachfolgend genannte Produkte zurückzugreifen:
- Delan WG, 0,25 kg, max. 3x
- Cuprozin progress, 1,4 Liter, max. 3x (Reinkupfergehalt 250 g/Liter)
- Coprontal Duo, 1,3 kg, max. 2x
- Grifon SC, 1,33 Liter, max. 2 x
- Flowbrix, 1,1 Liter (max. 3,3 Liter/ha), max. 2x nach der Ernte bis Knospenaufbruch; (Rein-Kupfergehalt 380 g/Liter)
Achtung: Insgesamt dürfen nicht mehr als 3 kg Reinkupfer auf der gleichen Fläche pro Hektar und Jahr ausgebracht werden.