Obstbau – Erhebliche Verluste während der Lagerung
Wichtige Informationen des KOB Bavendorf vom 22.08.2024
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„Fruchtfäulen und Lagerschorf - beides Lagerkrankheiten - können erhebliche Verluste während der Lagerung verursachen,“ so M. Haltmaier Pflanzenschutzexperte der Übergebietlichen Pflanzenschutzberatung am KOB Bavendorf im LRA Bodenseekreis in seinen aktuellen Hinweisen für den Bodenseekreis.
Im Zeitraum ab ca. sechs Wochen vor der Ernte sollten entsprechende Fungizide in die Spritzfolge integriert werden, da dann die Infektionsgefahr insbesondere mit dem wirtschaftlich relevanten Lagerfäuleerreger zunehmend ist. Aber auch das anschließende Ernte- und Lagermanagement ist entscheidend für den Erfolg der Vermarktung.
Vorbeugende Maßnahmen gegen Lagerkrankheiten
- Die Ernte der Sorten ist im jeweiligen Erntezeitfenster durchführen, da insbesondere reifere und überreife Früchte im Lager aufgrund der Abbauprozesse im Apfelgewebe Symptome zeigen. Ursächlich ist u.a. der vorangeschrittene Abbau der Pektine der Mittellamellen in den Früchten. Hierdurch ist der hemmende Einfluss auf das sogenannte Promycel der Gloeosporium-Fäule gemindert, der Pilz kann sich so in der Frucht weiterentwickeln und Symptome ausprägen.
- Früchte der zweiten und dritten Pflücke, vornehmlich aus älteren Anlagen, sind eher anfällig für Infektionen mit Neofabraea. Ein entsprechendes Ernte- und Lagermanagement gefährdeter Partien (Frischmarktanlieferung, Lagerdauer verkürzen) kann zur Minderung der Ausfälle beitragen.
- Bei der Ernte sind konsequent Verletzungen an den Früchten zu verhindern, um den Anteil an Eintrittspforten für pilzliche Fäulen zu mindern.
- Eine Behandlung mit 1-MCP zur Reifeverzögerung reduziert die Abbauprozesse der Zellwände und trägt somit zur Symptomminderung bei.
- Die Einstellung optimaler Lagerbedingungen nach der Ernte ist entscheidend. Sortenspezifische CA bzw. ULO-Lagerung reduziert ebenfalls die Abbauprozesse der Früchte und hindert die Symptomausprägung der Fäulen.
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