Obst – Tierische Schädlinge – Was tun im Erwerbsanbau?
Wichtige Informationen aus dem Kreis Karlsruhe vom 29.03.2019
Die Karlsruher Obstbauexperten vom Landwirtschaftsamt Bruchsal geben heute für den Erwerbsanbau wichtige Hinweise zum Besatz verschiedener Kulturen mit tierischen Schädlingen.
Kernobst - Obstbaumspinnmilbe: Der Schlupf der Spinnmilben aus den Wintereiern wird in frühen Lagen nicht vor Mitte bis Ende der nächsten Woche erwartet. Die Schadensschwelle liegt bei 500 bis 1000 Wintereiern je 2m Fruchtholz. Mit einer Behandlung eines Mineralölpräparates wie z.B. Promanal Neu 10 Liter oder Para Sommer 10-15 Liter noch warten und den nächsten Warndienst beachten!
Kernobst - Birnengallmücke: Sofern im letzten Jahr schon bald nach der Blüte schwarz verfärbte, vermadete Jungfrüchte zu finden waren, wird empfohlen vor Blühbeginn, die Nebenwirkung von Calypso 0,1 Liter auszunutzen. Achtung: Mit der Auflage „NB 6613“ muss unbedingt beachtet werden, dass in Mischung mit Fungiziden aus der Gruppe der Ergosterol-Biosynthese-Hemmer (dazu gehören Azol-Fungizide, wie z.B. Systhane 20 EW, Topas, Score, Luna Experience) Calypso als bienengefährlich eingestuft ist.
Steinobst - Frostspanner: Erste Larven sind geschlüpft. Befallskontrollen durchführen, mit der Bekämpfung noch warten!
Strauchbeeren - Himbeerblattmilben und Brombeermilbe: Bei Vorjahresbefall erinnern die Karlsruher Fachleute daran Behandlungen ab Austrieb bis vor der Blüte mit Kumulus WG durchzuführen. Zum Austrieb 4 kg/ha, die weiteren 2-3 Behandlungen vor der Blüte mit 3 bis 2 kg/ha, im Abstand von ca. 7-10 Tagen.
Erdbeeren - Spinnmilben und Blattläuse: Befallskontrollen auf durchführen! Bei Befall mit Blattläuse empfehlen die Karlsruher Obstbauexperten z.B. den Einsatz von Pirimor Granulat 0,75 kg/ha bei Temperaturen über 15°C, Calypso 0,25 Liter/ha oder bei sehr spät blühenden Sorten bis 14 Tage vor Blühbeginn Movento 100 SC 0,75 Liter/ha und gegen Spinnmilben z.B. Restmengen von Masai 0,375 kg/ha oder vor Blühbeginn Milbeknock 1,25 Liter/ha.