Obst – Bruchsaler Pflanzenschutzexperten: Empfehlungen für Erdbeeren
Wichtige Informationen aus dem Kreis Karlsruhe vom 22.08.2019
Zur Vorbeugung gegen Rhizomfäule in Neupflanzungen, bei denen unmittelbar vor der Pflanzung keine Tauchbehandlung mit Aliette WG durchgeführt wurde, empfehlen die Bruchsaler Obstanbauexperten zur allgemeinen Pflanzenstärkung ca. 10 Tage nach der Pflanzung eine Band-Behandlung mit einem phosphithaltigen Blattdünger durchzuführen. Empfohlene Dünger-Aufwandmenge sind 1-1,5 ml pro lfm in 100 ml Wasser bei ca. 20 cm Bandbreite. Dieselbe Aufwandmenge wird auch für den Einsatz in gemulchten Beständen nach dem Neuaustrieb (2-3 Blätter) empfohlen.
Auch für die Unkrautbekämpfung im Freiland im offenen Boden haben die Bruchsaler Fachleute wieder praktikable Lösungen parat:
Grünpflanzen: Ein bis zwei Tage nach der Pflanzung auf den abgesetzten, feuchten Boden bietet sich der Einsatz der Tankmischung der Bodenherbizide Flexidor (0,2 bis 0,4 Liter/ha) und Devrinol FL (2,5 Liter/ha) an. Alternativ kann 7 bis 10 Tage nach der Pflanzung - beim Auflaufen von Unkräutern bis max. zum Zweiblattstadium - eine Mischung aus Spectrum (1,4 Liter/ha) und Betasana SC (2,0 Liter/ha) eingesetzt werden.
Zweijähriger Anbau: Nach dem Arbeiten mit einer Zwischenreihenfräse können auf unkrautfreien Boden die o.g. Herbizide eingesetzt werden. Nach dem Auflaufen von Unkräutern bis maximal bis zum Zweiblattstadium empfiehlt sich der Einsatz der Mischung bestehend aus Spectrum 1,4 Liter/ha oder Goltix Gold 2,0 Liter/ha und Betasana SC (2,0 Liter/ha). Zu beachten dabei gilt es Unverträglichkeit der Sorten „Asia“ und „Alba“ gegen das Herbizid Goltix Gold. „Asia“ hat zusätzlich auch gegen Phenmedipham eine ausgewiesene Unverträglichkeit.
Nach der Ernte bietet sich gegen Gräser und Ausfallgetreide der einmalige Einsatz von Fusilade mit einer maximalen Aufwandmenge von 1,0 Liter/ha an. Die Wartezeit bei nach der Anwendung dieses Produkts beträgt „F“. Tipp: Sollte dieses Mittel eingesetzt werden muss man wissen, dass mit diesem Mittel keine ausreichende Wirkung gegen Quecke und einjährige Rispe erzielt werden kann.
Eine Einsatzempfehlung gegen Gräser und Ausfallgetreide erhält auch die Kombination aus Select 240 EC (0,75 Liter/ha) + Actirob B oder Radiamix (Aufwandmenge jeweils 1,0 Liter/ha). Diese Mischung darf auch nur maximal einmal eingesetzt werden. Die Wartezeit beträgt exakt 28 Tage. Hier muss man wissen, dass mit der jeweiligen Mischung keine ausreichende Wirkung gegen Quecke erzielt werden kann.
Gegen Kamillearten und Ackerkratzdistel (bis zu einer Wuchshöhe von ca. 15 cm) empfehlen die Karlsruhe Pflanzenschützer im Erdbeeranbau den Einsatz von Lontrel 720 SG (0,167 kg/ha). Der Einsatz des Mittels ist nur einmal im Jahr möglich. Die Wartezeit beträgt „F“. Eine alternative Lösung dazu bietet der ebenfalls mögliche, einmalige Einsatz von Vivendi 100. Die Aufwandmenge beträgt bei diesem Mittel 1,2 Liter/ha. Die Wartezeit wurde ebenfalls mit „F“ eingestuft. Achtung: Der Einsatz beider Mittel ist nur bis zum 15. September zulässig!
Tipp: Bei der Unkrautbekämpfung in Damm-Zwischenreihen sollte in jedem Fall immer ein geeigneter Abdriftschutz verwenden.