Haus und Garten – Schneckenbekämpfung unbedingt vor der Eiablage!
Wichtige Informationen des LTZ Augustenberg vom 13.08.2020
Die Kolleginnen und Kollegen vom Pflanzenschutzamt Berlin weisen in einem der immer aktuellen Gartenbrief unter https://www.berlin.de/pflanzenschutzamt/stadtgruen/beratung/freizeitgaertner/ darauf hin, dass bei der Schneckenbekämpfung einiges zu beachten ist um dabei einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen.
Moderate Tagestemperaturen, kühle Nächte mit viel Tau und immer wieder leichte Schauer sind ideale Lebensbedingungen für Schnecken. Um einer Massenvermehrung (auch) im nächsten Jahr entgegen zu wirken, sollten sie jetzt reduziert werden, weil die Schnecken demnächst mit der Eiablage beginnen.
Als dämmerungs- und nachtaktive Tiere lassen sie sich leicht spätabends und frühmorgens finden. Über Tag können sie unter Blumenuntersetzern und angebotenen Verstecken (feuchtes Holz, Rinde, Bretter) abgesammelt werden, die auch beliebte Eiablageorte sind. Diese natürlichen Materialien las-sen sich sehr gut in die Beete integrieren. Als Schneckenköder eignen sich Möhren- und Kartoffelstücken sowie Trockenfisch-futter.
Doch Vorsicht! Die grauschwarz gemusterten Tigerschnegel sollten geschont werden, sie ernähren sich nur selten von frischen Pflanzenteilen, dafür aber auch räuberisch von anderen Nacktschnecken und deren Eiern.
Besondere Aufmerksamkeit gilt den Lieblingspflanzen von Schnecken, wie Dahlien, Rittersporn, Funkien, Salbei, Mohn und viele mehr. Wer auf diese Pflanzen nicht verzichten möchte, muss die Kulturführung anpassen. Punktuelles, direktes Gießen – nicht am Abend - und ein luftiger, weiter Pflanzenstand vermeiden Blattnässe (und reduzieren zusätzlich pilzliche Erkrankungen). Mechanische Barrieren wie Schneckenzäune und Hochbeete halten Schnecken ab. Solange sie trocken sind, redu-zieren Wege mit Schotter oder Sägespänen das Einwandern
Die Förderung von Gegenspielern hat in diesem Zusammenhang große Bedeutung. Igel, Kröten, Frösche, Vögel und Insekten übernehmen für den Gartenfreund die Schneckenjagd, wenn sie geeignete Biotope finden. Konkret heißt das: heimische (Wild-)Stauden, Blühhecken, „unaufgeräumte“ Gartenecken, Steinhaufen, Nistmöglichkeiten für Vögel, (partielle) Wildblumenwiese, Feuchtbiotope u.a.
Wenn trotz dieser Maßnahmen die Schäden das tolerierbare Maß überschreiten, steht Schneckenkorn zur Verfügung. Vor der Ausbringung bitte Gebrauchsanleitung lesen. Auch sind schneckenpathogene Nematoden bei den Nützlingsanbietern erhältlich.
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