Gemüsebau – Das rechtzeitige Köpfen fördert die Qualität
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald vom 25.08.2022
„Im Spätsommer dauert bei Tomaten die Entwicklung von der Blüte bis zur erntereifen Frucht ca. 8-10 Wochen. Bei hoher Einstrahlung, wie sie bei uns zu erwarten ist, geht’s eher schneller,“ so der Gemüsebauexperte A. Altmann aus dem Breisgau.
Daran orientiert sich der Termin für das Köpfen: Entweder wird acht Wochen vor dem Kulturende auf den obersten Blütenstand mit offenen Blüten gestutzt oder sechs Wochen vor Kulturende auf den obersten Blütenstand mit Fruchtansätzen. Bei Räumtermin Mitte Oktober sollte also jetzt auf den Tross mit gerade aufblühenden Blüten gestutzt werden. Dabei werden ein oder zwei Blätter über dem Blütenstand stehen gelassen. So können sich Geiztriebe ausbilden, welche die Versorgung der letzten Früchte sicherstellen und den Wasserhaushalt regulieren helfen. Trotzdem müssen die Wassergaben - am besten schon einen Tag vor dem Köpfen - um ca. 10 bis 20 % reduziert werden, um Platzer zu verhindern. Geiztriebe, welche aus den Achseln der belassenen Blätter wachsen, können nach ca. 4 Wochen entfernt werden.
Praxistipps: Zwei- oder dreitriebig aufgeleitete blockige Paprika können 10-12 Wochen vor Kulturende geköpft werden. Auch hier müssen die Wassergaben um 10 bis 20% reduziert werden. Bei Spitzpaprika und kleinfrüchtigen Sorten ist Köpfen nicht nötig. Bei buschig wachsenden Kulturen kann das Stutzen sogar nachteilig sein, weil dadurch einen Neuaustrieb angeregt wird, der auf Kosten des Fruchtreife geht.
Auch bei ein- oder mehrtriebig erzogenen Auberginen bewirkt das Köpfen der Haupttriebe ein gleichmäßiges Reifen der letzten Früchte. Der empfohlene Zeitpunkt dafür ist etwa 4 bis 5 Wochen vor dem Räumen.