Gemüsebau – Winterkulturen im Gewächshaus
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald vom 03.11.2021
Der Gemüsebauexperte im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald A. Altmann informiert heute, dass auch in die Gewächshäuser jetzt keine Blattläuse mehr einfliegen dürften. „In vielen Fällen haben sich aber Pfirsich- und Kartoffelläuse aus den Sommerkulturen in Salat, Postelein, Kohlrabi etc. zurückgezogen und sollten nun bekämpft werden,“ so der Fachmann aus dem Breisgau.
Sauer- und Blutampfer sind beliebte Kulturen in ungeheizten Gewächshäusern und sehr robust. Gelegentlich gibt es im Herbst aber Fraßschäden durch die Raupen der Ampfereule (Acronicta rumicis) und die Afterraupen der Ampferblattwespe (Ametastegia glabrata). Eine Wirkung ist zu erwarten von Spruzit Neu, Steward, Karate Zeon oder NeemAzal-T/S. Gegen die Eulenraupen würde auch XenTari oder Dipel DF wirken, aber die Anwendung ist de facto durch die UV-Belichtungsauflagen verboten.
Verschiedene Erdfloharten machen im Sommer den Anbau von Kreuzblütlern zur Herausforderung. Im Herbst werden sie von Rapserdflöhen abgelöst. Diese kommen etwa im September aus der Sommerruhe und sind im Gewächshaus bis lange in den Winter hinein aktiv. Zum Glück finden sie nicht jedes Gewächshaus, aber wo sie vorkommen, schädigen sie Rucola und andere Kruziferen durch Lochfraß. Außerdem minieren ihre Larven in den Blattrippen und Stängeln, was zu Totalverlust führen kann. Deshalb sollten diese Kulturen auf die relativ großen, braun-schwarzen Erdflöhe kontrolliert und bei Bedarf behandelt werden. In Rucola sind z. B. Karate Zeon, SpinTor, Spruzit Neu oder Mospilan SG zugelassen. In Asia-Salaten (Komatsuna, Mizuna u. a.) kann lediglich Karate Zeon eingesetzt werden, aber nur bei Verwendung als Baby-Leaf-Salate. Raupen von Kleinem Kohlweißling oder Eulenfaltern, welche gerne die Saisonverlängerung im Gewächshaus nutzen, werden dabei ebenso miterfasst wie Blattläuse.