Gemüsebau – Wanzen gefährden den Unterglasanbau!
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald vom 24.07.2020
Der baden-württembergische Gemüsebauexperte A. Altmann im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald weist in seinem aktuellen Warndienst darauf hin, dass aus der nach und nach vertrocknenden Vegetation im Freiland in den vergangenen Wochen sehr viele Wiesenwanzen (Gattung Lygus und Lyocoris) in die Gewächshauskulturen übersiedelt sind.
In Folientunneln sind sie an Gurke und Aubergine allgegenwärtig. In manchen Beständen müssen bereits Behandlungen durchgeführt werden, um überhaupt noch Gurken und Auberginen ernten zu können.
Auch an Freilandkulturen gibt es Schäden durch Wiesenwanzen. Die Symptome reichen von deformierten Hülsen bei Bohnen über aufgeplatzte oder verfärbte Blattrippen bei Mangold oder Salat und zerlöcherten Blättern bei Spinat bis hin zu verwelkten Trieben und Blattspitzen bei Kräutern, Fenchel oder Sellerie.
Achtung: Bei Sellerie können Herzblätter auch infolge von Kalziummangel durch Trockenheit absterben. Insbesondere in Sellerie sollten deshalb mögliche andere Schadursachen abgeklärt werden, bevor gegen Wanzen behandelt wird. Denn die gegen Wiesenwanzen wirksamen Mittel (Karate Zeon, Calypso) schalten für mehrere Wochen auch die Gegenspieler von Spinnmilben aus. Und deren Bekämpfung gestaltet sich in Sellerie bekanntermaßen eher schwierig.