Gemüsebau – Praktische Tipps für Profis
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald vom 03.11.2021
Der Gemüsebauexperte im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald A. Altmann beschreibt in seinem regionalen Warndienst die aktuelle Situation und lässt praktische Tipps in der Form folgen als dass er praxiskonform darauf eingeht ob Behandlungsmaßnahmen gegen tierische Schaderreger tatsächlich notwendig sind oder ob auf die Durchführung von Maßnahmen verzichtet werden kann.
Lauch, Schnittlauch, Zwiebeln: Die Eiablage der Lauchminierfliege in Schnittlauch ist im Allgemeinen weiterhin sehr gering. Bemerkenswert ist allerdings, dass eine solche überhaupt noch stattfindet. Das bedeutet, dass immer noch eiablagebereite Weibchen in Lauch und Zwiebeln abwandern können. Ob sie das tatsächlich tun und in welchem Umfang, lässt sich nicht abschätzen. Wer auf „Nummer Sicher“ gehen will, sollte Lauch und Zwiebeln in der Umgebung von befallenen Schnittlauchbeständen nochmals behandeln, wenn das in den vergangenen zwei Wochen nicht geschehen ist.
In mehreren Schnittlauchbeständen wurde starker Befall mit Zwiebelblattlaus (Neotoxoptera formosana) festgestellt. Die schwarzen Läuse sitzen in dichten Kolonien am unteren Teil der Röhren. Durch nesterweise welkende Pflanzen wird man auf sie aufmerksam, bei fortschreitendem Befall können die Pflanzen absterben. Es ist aber fraglich, ob jetzt noch echte Schäden zu erwarten sind, da die Bestände ohnehin einziehen. Wer die Zwiebelläuse jetzt nicht bekämpft möchte, sollten die Befallsnester zumindest markieren, um die Entwicklung im kommenden Frühjahr zu beobachten. In milden Wintern kann diese ursprünglich subtropische Blattlaus auch im Freiland an ihren Wirten überleben. Zu diesen gehören auch Zwiebel, Lauchzwiebel, Lauch und Knoblauch.
Salat: Mit neuem Zuflug ist von Blattläusen in Salat ist nicht mehr zu rechnen. Wo ein alter Befall aber nicht erfolgreich bekämpft wurde, können sich verschiedene Blattlausarten noch vermehren.
Petersilie: Nur ganz vereinzelt findet man Gierschläuse an Freiland-Petersilie, und mit einer weiteren Ausbreitung ist in den nächsten Monaten nicht zu rechnen. Mit Insektizidbehandlungen kann bis zum Frühjahr gewartet werden.