Gemüsebau – Physiologische Schäden können in die Irre führen
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald vom 19.07.2022
„Am Blütenfall bei Auberginen sind nicht immer Wanzen beteiligt,“ so A. Altmann der Gemüsebauexperte im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald in seinen heutigen Ausführungen. Aus Sicht des Breisgauer Experten können aber auch starker Fruchtbehang oder dauerhaft hohe Nachttemperaturen über 20°C eine grundlegende Ursache dafür sein.
In diesem Zusammenhang gibt der Experte zu bedenken, dass auch Paprika vermehrt Blüten verliert, wenn die Tagestemperaturen häufig über 30°C steigen. Auch hier kann starker Fruchtbehang das Ansetzen neuer Früchte verhindern. Sechs bis zehn Früchte kann die einzelne Pflanze einer großfrüchtigen Sorte gleichzeitig ernähren. Dann ist ihre Kapazität erschöpft, sie stößt Blüten ab oder bildet erst gar keine neuen Knospen.
Bei Tomaten können sehr hohe Temperaturen der Grund sein für eine ungleichmäßige Ausfärbung der Früchte. Bei über 30°C ist der Abbau des grünen Farbstoffes Chlorophyll gestört, ebenso die Produktion der roten Farbstoffe Lycopin und Carotin. In der Folge bleiben für eine lange Zeit grüngelbe Flecken auf den Früchten. Wenn die Temperaturen dann wieder günstiger werden, reifen in kurzer Zeit mehrere Rispen auf einmal ab. Die Sorten sind unterschiedlich empfindlich für diese Störung. Um die täglichen Phasen mit günstigen Temperaturen möglichst lange zu halten, kann es helfen, die Lüftungen nachts offen zu lassen. Schlechte Fruchtausfärbung, insbesondere der Grünkragen um die Kelchblätter, kann aber auch vermehrt auftreten bei einem Mangel an Kalium bzw. einem vergleichsweise zu hohen Angebot an Stickstoff. Das Verhältnis von N:K sollte für Tomate etwa bei 1:1,5 liegen.