Gemüsebau – Pflanzenschutzmaßnahmen in spät beendeten Spargelanlagen?
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald vom 20.07.2020
Der baden-württembergische Gemüsebauexperte A. Altmann weist in seinem aktuellen Warndienst daraufhin in spät beendeten Spargelanlagen jetzt noch Pflanzenschutzmaßnahmen durchgeführt werden können und gibt entsprechende Einsatzempfehlungen.
So bietet sich jetzt ein Herbizideinsatz unter Blatt an. Die Kombinationen 0,5 Liter/ha Sencor Liquid + 0,8 Liter/ha Spectrum + 0,3 Liter/ha Buctril passt in viele Situationen. Wurde direkt nach dem Abdämmen noch kein Sencor Liquid eingesetzt, kann die Aufwandmenge bis 0,9 Liter/ha erhöht werden. In Anlagen, in denen Begrünung eingesät werden soll, dürfen nur die Dämme behandelt werden. In den Gassen muss das Unkraut mechanisch beseitigt werden.
Bei der vorherrschenden Witterung liegt der Fokus bei der Auswahl der Fungizide auf dem „Schönwetterpilz“ Spargelrost. Eine mögliche Kombination ist beispielsweise 0,8 Liter/ha Ortiva + 1,2 kg/ha Polyram. Ist bereits Rostbefall vorhanden, sollte 0,3 Liter/ha Score zugemischt werden.
Gesundes Laub und unkrautfreier Boden nutzen dem Spargel aber nicht viel, wenn er kein Wasser hat. Spargel überlebt auch mit geringen Reserven von Wasser im Boden. Aber um im kommenden Jahr Erträge zu bringen, müssen die Pflanzen Reservekohlehydrate einlagern. Das können Sie nur bei guter Wasserversorgung. Beregnet werden sollte bald, weil dadurch ein neuer Durchtrieb angeregt wird. Wenn dieser zu spät im Jahr erfolgt, kostet das die Pflanzen mehr Energie, als die zusätzliche Blattmasse liefert. Wenige großzügige Wassergaben sind besser als viele kleine: Die Pflanzen sind weniger lange nass und der Boden wird tiefer durchfeuchtet. Die Masse der Spargelwurzeln befindet sich unterhalb 50cm Bodentiefe. Um diese zu erreichen, braucht es bei einem ausgetrockneten, lehmigen Boden 30 oder 40mm Wasser. Je nach Technik und Boden können dafür zwei Gaben nötig sein im Abstand von einigen Tagen.