Gemüsebau – Kürbisse unerwartet früh dran
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald vom 06.09.2022
Nach Einschätzung des baden-württembergischen Gemüsebauexperten A. Altmann steht auf vielen Kürbisfeldern jetzt eine unerwartet frühe Ernte an. Auf vielen Feldern sind die Früchte nämlich wegen der warmen, sonnenreichen Witterung zwei Wochen früher reif als geplant. "Vielfach ist wohl auch eine Art Notreife eingetreten,“ so der Breisacher Experte im Vorfeld seiner pragmatischen Tipps.
Die entsprechenden Symptome wurden also durch die Trockenheit und/oder Echten Mehltau hervorgerufen: Dabei wurde ein großer Teil der Blätter zerstört und viele Früchte konnten nicht mehr versorgt werden. Da sie dann außerdem auch nicht mehr gegen Sonnenbrand geschützt sind, sollten sie in weitgehend entlaubten Beständen jetzt nicht länger auf dem Feld gelassen werden. Wenn am Fruchtstiel etwa die Hälfte der Oberfläche mit Korkleisten bedeckt ist, ist der Kürbis erntereif. Wartet man mit der Ernte, bis der Stiel komplett verkorkt, ist die Haltbarkeit im Lager verringert. Auf jeden Fall sollten die Früchte vom Feld geholt werden, bevor die Nachttemperaturen unter 10°C fallen.
Die Ernte sollte bei trockenem Wetter erfolgen und der Stiel belassen werden, um das Eindringen von Fäulniserregern zu verhindern. Er sollte aber auf ca. 1 cm eingekürzt werden, damit er nicht so leicht abbricht und keine anderen Früchte verletzt. Die Kürbisse sind möglichst schonend zu handhaben und nicht höher als 2- bis 4-lagig in Kisten zu legen.
Nach der Ernte sind sie für mindestens 2 Wochen luftig, hell, trocken und warm (20-25°C, z.B. in einem leeren Folientunnel) aufzustellen, damit Verletzungen verheilen können. Anschließend erfolgt die Lagerung bei 12-15°C und 60-70% Luftfeuchte. So können die Früchte mehrere Monate halten. Man kann Kürbisse auch bis vor dem ersten Frost auf dem Feld lassen. Dann müssen sie aber sofort vermarket werden, eine Lagerung ist im Kühlhaus für wenige Tage möglich.