Gemüsebau – Insekten, Maden und Milben auf der Flucht?
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald vom 18.12.2020
Aus Sicht des renommierten baden-württembergische Gemüsebaufachmann A. Altmann aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald haben Mehrere Frostnächte und dauerhaft niedrige Temperaturen die tierischen Schädlinge im Freiland in die Winterruhe verbannt. Der Experte weiß, dass sich sogar die Lauchminierfliege, die heuer sehr lange durchgehalten hat, endlich zurückgezogen hat.
Winterliche Insektenwelt: In milden Phasen können noch Raupen verschiedener Eulenfalter wie Hausmutter oder Achateule an überwinternden Kulturen fressen. Eine Bekämpfung im Freiland ist in der Regel nicht nötig und wegen schlechter Befahrbarkeit auch nicht möglich. Im Gewächshaus, in denen wegen der höheren Temperaturen der Appetit von Raupen größer ist, könnten dagegen noch Maßnahmen erforderlich werden.
Zu Irritationen können jetzt ca. ein Zentimeter lange, bräunliche, grünliche oder weißlich-transparente Maden führen. Man findet sie manchmal in großer Zahl bei der Ernte an Freilandgemüse, vor allem Wirsing. Es handelt sich um Schwebfliegenlarven, die dort den Blattläusen nachstellen. Die Larven lassen sich einfach mit Wasser abspülen. Die bräunlichen, tropfenförmigen Puppen haften hartnäckiger, sitzen aber meist nur an den äußeren Blättern und werden mit diesen weggeputzt.
Wintergetreidemilbe: In Bio-Gewächshäusern sind Wintergetreidemilben weit verbreitet. Das typische Besatzsymptom auf Pflanzen sind silbrig-weiße Blattflecken, die an Saugschäden von Zikaden oder Thrips erinnern, aber viel großflächiger sind. Bei starkem Befall entfalten sich die Blätter nicht mehr richtig, wirken wie gestaucht und sind verformt. Vor allem bei bedecktem Wetter und nachts halten sich die Milben auf den Pflanzen auf. Am hellen Tag verstecken sie sich im Boden. Bei festgestelltem Befall sollten, soweit möglich und zugelassen, Akarizide eingesetzt werden. Im Bio-Anbau reduzieren wöchentliche Behandlungen mit Neudosan Neu und/oder Wetcit bzw. Trifolio S-forte den Befall.
Tipp: Wichtig ist, die Tiere direkt zu treffen - dazu erfolgt die Anwendung am besten nachts, spätabends oder am frühen Morgen eines trüben Tages.