Zuckerrüben – Rübenmotte?
Wichtige Informationen aus dem Kreis Ludwigsburg vom 24.07.2023
Das amtliche Beratungsteam A. Brugger und F. Grötzinger vom Landwirtschaftsamt Ludwigsburg meldet, dass im Landkreis Ludwigsburg erste Schäden durch Larven der Rübenmotte in den letzten Tagen sichtbar geworden sind. Damit rufen die beiden Ludwigsburger Expertinnen einstimmig dazu auf: „Bitte kontrollieren Sie Ihre Rüben besonders in den Regionen, wo auch in den vergangenen Jahren/letztes Jahr Befall der Rübenmotte vorzufinden war,“ und weisen in diesem Zusammenhang für die ordnungsgemäße Durchführung von Feldkontrollen darauf hin, dass über den Schlag verteilt an 4 Stellen jeweils 10 Rübenherzen genau angesehen werden sollten.
Erkennbar ist der Schaden aktuell folgendermaßen:
- Erster Eindruck: schwarzer Herzblattbereich
- Angefressenen Herzblättern mit schwarzen Randbereichen
- Rinnenförmiger Schabefraß an Blattstielen
- Tendenzen zu Fraßgängen an der Blattstielbasis junger Blätter
- Kotreste im Herzbereich der Rübe sowie an den angefressenen Pflanzenteilen
- Larven in einer Größe von kleiner/gleich 1,2 cm – meist erst bei sehr genauem Beobachten bzw. Entfernen der befallenen Blätter sichtbar
In regenreichen, stressarmen Jahren kann die Rübe den Schaden durch Blattneuaustrieb gut kompensieren. In der Vergangenheit, z.B. in 2022, war dies aufgrund der extremen Trockenheit nur geringfügig möglich.
Achtung: Eine Insektizid-Behandlung sollte erst ab Erreichen des Bekämpfungsrichtwertes von >10% befallener Pflanzen eingeplant werden. Auf einigen regionalen Flächen wurde dieser Bekämpfungsrichtwert bereits überschritten. Wo dies der Fall ist, und eine Behandlung stattfinden soll, wäre diese in den nächsten Tagen einzuplanen.
Praxistipp: Das Insektizid Coragen hat eine Notfallzulassung zur Bekämpfung der Rübenmotte erhalten. Die Genehmigung gilt für den Zeitraum vom 18.07. bis zum 14.11.2023. Bitte beachten Sie, dass die Notfallzulassung ausschließlich für Coragen mit der Zulassungsnummer 026336-00/00 gilt.