Zuckerrüben – Mischinfektionen schwächen Rüben zunehmend
Wichtige Informationen aus dem Hohenlohekreis vom 27.08.2024
Das Hohenloher Beratungstrios B. Weger, B. Weiß und M. Wahl bestätigt heute, dass die warmen Temperaturen den Rüben im gesamten Hohenlohekreis stark zu setzen. „Man sieht allerorts deutlich die Symptome von SBR und zunehmend die sogenannten Gummirüben.“ Im letzten Jahr waren es oft Mischinfektionen der zwei Erreger, Stolbur und SBR, die den Rüben zusetzten. Dies scheint in diesem Jahr auch der Fall zu sein.
Aufgrund der hohen Temperaturen gibt es nun auch in den mittleren und höheren Lagen des Hohenlohekreises zunehmend Gummirüben. Auffallend ist die Varianz bei der Befallsstärke in den Gemarkungen. Neben extrem gelben Schlägen sieht man auch vermeintlich vitalere Rüben mit leuchtend gelben, aber insgesamt auch grüneren Rüben. Über die Ursachen wird viel diskutiert und auch spekuliert.
Hier ein paar Ansätze:
- Rüben die durch schlechtere Böden, ungünstige Saat, Bodenverdichtungen vom Vorjahr etc. schon im Vorfeld zu kämpfen hatten, zeigen nun deutlichere Symptome.
- Eine tiefere Bodenbearbeitung im Herbst war von Vorteil.
- Rüben die gut mit Nährstoffen, vor allem auch Mikronährstoffen oder Gülle versorgt wurden, scheinen derzeit optisch grüner zu wirken.
- Frühsaaten mit kräftigen Rüben wirken ebenfalls etwas vitaler, obwohl sie oftmals früher Symptome zeigten als Spätsaaten.
- Rüben die durch natürliche Barrieren abgegrenzt sind z.B. Tallagen, Wald, einzelner Schlag in der Gemar-kung etc. sehen besser aus.
- Umgekehrt ist es in Schlägen, die von letztjährigen Rüben umgeben waren, schlechter. Es gibt aber auch positive Ausnahmen.
- Sorten sind ein möglicher Ansatz auf denen viele Hoffnungen beruhen. Die ARGE führt in diesem Jahr sehr viele Versuche durch um qualifizierte Aussagen zu treffen.
Die Liste ist nicht abschließend, gerne dürfen Sie uns von Ihren Erfahrungen und Beobachtungen berichten.
Fazit - Frühsaaten mit guter Wurzelentwicklung und guter Nährstoffversorgung scheinen derzeit optisch am besten mit den Proteobakterien und Phytoplasmen zu Recht zu kommen.
Cercospora - Der Bekämpfungsrichtwert von 45 befallenen Blättern ist in den meisten Fällen nicht überschritten. Zudem ist unbedingt die Wartezeit von bis zu 4 Wochen zu berücksichtigen. Vitalere Rüben, die spät gerodet werden, sollten kontrolliert werden. Bei Rüben mit deutlichen Symptomen, vor allem von Stolbur, wird sich bei den warmen Temperaturen der Blattverlust noch verstärken. Eine Fungizidapplikation kann den Blattverlust auch nicht stoppen!