Zuckerrüben – Lage entspannt sich und dennoch bleibt es spannend
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Heilbronn vom 16.04.2021
„Laut der Wetterprognose nimmt ab dem Wochenende die Nachtfrostgefahr ab,“ berichten die Pflanzenschutzexpertin vom Landwirtschaftsamt im Kreis Heilbronn A. Vetter und ihr Kollege, der Anbauexperte U. Klenk. Aus Sicht des Heilbronner Expertenteams sind Frostschäden von früh ausgesäten Zuckerrüben bei einem Bestand mit bis zu 45.000 Rüben durchaus tolerierbar. Dennoch raten die Heilbronner Schlagkontrollen in der Form durchzuführen als dass zur Begutachtung ein paar auffällige Keimlinge ausgegraben werden. „Dabei muss ein ganz besonderes Augenmerk auf die gefährlichen, frostbedingten Einschnürungen gerichtet werden,“ geben die Fachleute mit auf den Weg der gezielten Flächenkontrollen. Denn beide wissen, dass der Keimling zum jetzigen Zeitpunkt unter Umständen noch normal grün aussieht. „Wir wollen aber einem bösen Erwachen vorbeugen,“ so die einhellige Meinung der Heilbronner Beratung.
Behandlungsempfehlungen: Der Großteil der Zuckerrübenaussaat ist in der Woche vor Ostern erfolgt. Ob diese Schäden davongetragen haben, bleibt abzuwarten. Mit steigenden Temperaturen werden ab nächster Woche Herbizid-Behandlungen möglich sein. Dabei gilt grundsätzlich: Kein Debut (bei starken Besatz mit Hundspetersilie und Ausfallraps) bei Frost anzuwenden. Ein früher Einsatz zum Stadium Keimblatt bis max. 1. Laubblatt der Unkräuter, unabhängig von der Entwicklung der Zuckerrübe, ist Voraussetzung für eine hohe Wirksamkeit der Herbizide. Klettenlabkraut sollte den ersten Quirl gebildet haben, um ausreichend Wirkstoffmenge aufzunehmen. Vor allem wenn sich Melde bereits im Keimblattstadium befindet und mit Schwerpunkt Bodenwirkung für 1. NAK beispielsweise: 200g Phenmedipham + 200g Ethofumesat + 700g Metamitron + 50g Lenacil (Mengenangaben pro ha).
Tipp: Weitere Herbizidkombinationen sind dem Merkblatt „Integrierter Pflanzenschutz 2021 Ackerbau und Grünland“ ab Seite 94 ff. aufgeführt.