Zuckerrüben – Infektionsgefahr nimmt zu!
Wichtige Informationen des RP Stuttgart - Pflanzenschutzdienst - vom 06.07.2022
Dr. F. Merz, Fachreferent vom Pflanzenschutzdienst des Regierungspräsidiums Stuttgart, informiert, dass zurzeit häufiger bakterielle und zunehmend auch Cercospora-Blattflecken auf den Rübenblättern zu finden sind. Die Gewitter haben örtlich viel Regen gebracht und mit wieder steigenden Temperaturen und Taubildung oder weiteren Niederschlägen nimmt die Infektionsgefahr zu.
Ab Warndienstaufruf müssen die Bestände kontrolliert werden. Eine Behandlung ist erst nach Überschreitung des Bekämpfungsrichtwertes (5% befallene Blätter bis Ende Juli) erforderlich. An heißen Sommertagen sollten die Spritzungen am besten in den frühen Morgenstunden mir einem Wasseraufwand über 300 Liter/ha durchgeführt werden.
In diesem Jahr wurden für mehrere Kupfermittel sowie für die Azolfungizide Propulse und Diadem Notfallzulassungen erteilt. In den Risikogebieten der Fungizid- Resistenz sollte zur Verhinderung einer weiteren Resistenzentwicklung ein Kupfermittel jeweils der vollen Aufwandmenge eines Azolfungizides zugemischt werden.
Praxistipp: Bei Behandlungen mit niedrigerer Kupfermenge (mindestens 50%), kann die maximale Anzahl der Behandlungen mit Kupfermitteln erhöht werden, solange die vorgesehene Gesamtaufwandmenge nicht überschritten wird.