Zuckerrüben – Erste Symptome sichtbar
Wichtige Informationen aus dem Hohenlohekreis vom 06.08.2024
„Die Symptome der über die Schilfglasflügelzikaden übertragenen und durch Bakterien und Phytoplasmen verursachten Krankheiten SBR/Stolbur sind wieder da,“ so das Hohenloher Beratungstrios B. Weger, B. Weiß und M. Wahl in ihren aktuellen Hinweisen aus der Region.
SBR/Stolbur - Beginnend von den warmen Lagen sind die Auswirkungen nun wieder im gesamten Hohenlohekreis sichtbar. Nach derzeitigem Stand haben die eingesetzten Insektizide nur einen begrenzten Wirkungsgrad. Vermutlich sind nur wenige belastete Zikaden notwendig, um die Bakterien zu etablieren. Trotz weniger Sonnenscheinstunden waren die Tempe-raturen in den letzten Monaten über dem langjährigen Mittel und haben für die Etablierung und Vermehrung der Bakterien ausgereicht.
Praxistipps: Höheren Befall sieht man bei größerer Anbaudichte in der Gemarkung und letztjährigem Befall der Rüben. Aber auch in vermeintlichen Gesundlagen nimmt der Befall augenscheinlich zu, da die Zikaden sehr mobil sind.
Cercospora - Das Befallsgeschehen im Hohenlohekeis ist sehr uneinheitlich. In den meisten Fällen ist der Befall eher moderat. Ausnahmen sind Rübenschläge unmittelbar neben letztjährigen Schlägen oder wenn die Lagerung der Rüben nach dem Roden im letzten Jahr auf diesjährigen Rübenanbauflächen erfolgte. Die Witterung ist derzeit optimal und forciert die Entwicklung. Vor allem weil es für Cercospora nie zu warm ist.
Die Wirkungsdauer der eingesetzten Fungizide hält ca. 14 Tage an. In dieser Woche wird in vielen Schlägen der Bekämpfungsrichtwert von 15% befallener Blätter überschritten sein.
Deshalb lautet die heutige Behandlungsempfehlung:
- 1,0 Liter/ha Diadem + kupferhaltiges Produkt (z.B. Funguran Progress)
Praxistipps: Kupfer ist zur Vorbeugung unbedingt notwendig. Erste Produkte sind bereits ausverkauft. Auch in vermeintlichen Gesundlagen ist der Einsatz von kupferhaltigen Mitteln absolut sinnvoll.