Zuckerrüben – Cercospora–Kontrolle nach andauernder Regenphase unerlässlich!
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Heilbronn vom 31.07.2003
Aus Sicht der amtlichen Anbau- und Pflanzenschutzexpertin A. Vetter vom Landwirtschaftsamt Heilbronn ist der Befall mit Cercospora in diesem Jahr aktuell noch verhalten. Die Durchführung von Cercospora–Kontrollen sind gerade nach der andauernden Regenphase aber besonders wichtig. Beim Kontrollgang sollte die Blattentnahme diagonal über den Schlag erfolgen. In diesem Zusammenhang weist die Heilbronner Beraterin auch ausdrücklich darauf hin, dass der Bekämpfungsrichtwert für die Erstbehandlung noch bis heute, Montag, 31.7. bei 5% befallener Blätter von insgesamt 100 Blättern liegt. Ab Dienstag, 01. August bis Mitte August gelten 15% befallene Blätter.
In den Vorjahren war bereits Anfang Juli in vielen Fällen eine Erstbehandlung in der Region Heilbronn erforderlich. Vor allem in kühleren Lagen mit geringerer Anbaudichte (nördlicher Landkreis) gilt es jetzt einen kühlen Kopf zu bewahren und regelmäßig zu kontrollieren. „Wenn die Bekämpfungsrichtwerte nicht überschritten sind, besteht kein Handlungsbedarf,“ so die Heilbronner Expertin. Durch die vorhergesagten Niederschläge bis in die laufende Woche hinein wird der Infektionsdruck für Cercospora vermutlich steigen. Jedoch ist es anzunehmen, dass bis dahin, für die Mehrheit der Schläge dann die 15% befallene Blätter als Bekämpfungsrichtwert für eine Erstbehandlung in Frage kommen bzw. zur Entscheidung herangezogen werden muss.
Ist der Bekämpfungsrichtwert erreicht, sollte unverzüglich eine Behandlung in den frühen Morgenstunden mit einer Wasseraufwandmenge von 300 Liter/ha erfolgen. In diesem Jahr gab es mehrere Notfallzulassungen u.a. für Propulse, Diadem, Panorama und mehrere Kontaktmittel auf Kupferbasis wie z.B. Funguran Progress. Für die erste Applikation wäre z.B. folgende Mittelkombination möglich:
- 1,25 Liter/ha Funguran Progress entweder mit 1,2 Liter/ha Propulse oder 0,6 Liter/ha Panorama oder 1,0 Liter/ha Diadem. Bitte die Auflagen der einzelnen Mittel unbedingt beachten!
Praxistipps: Rübenschosser und Samtpappel sollten am besten von Hand und noch vor der Blüte entfernt werden. Die Samtpappel wird bis zu 2 m hoch und kann bis zu 2000 Samen pro Pflanze ausbilden, die dann bis zu 50 Jahre im Boden keimfähig bleiben.