Zuckerrüben – Cercospora breitet sich weiter aus
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Heilbronn vom 28.07.2022
„Es bleibt weiterhin heiß und trocken mit Temperaturen um die 30°C,“ so die renommierte Anbau- und Pflanzenschutzberaterin A. Vetter vom Landwirtschaftsamt Heilbronn in ihrem aktuellen Kulturhinweisen für den Kreis Heilbronn. Trotz fehlender Niederschläge breitet sich Cercospora in den letzten Tagen weiter aus. Taubildung in den frühen Morgenstunden ist für eine Infektion ausreichend. Die Trockenheit schwächt die Rüben zusätzlich.
Mein Rat: Beobachten Sie weiterhin Ihre Schläge. Wie wird bonitiert? Sie kontrollieren diagonal über den Schlag hinweg 100 Blätter aus dem mittleren Blattbereich der Rübe. Eine erste Behandlung ist überwiegend in den Lagen mit hoher Anbaudichte bereits erfolgt. Bei Starkbefall sollte innerhalb von 3 Wochen erneut kontrolliert und ggf. behandelt werden.
Praxistipps: Ab dem 01. August gilt die Schadensschwelle von 15% befallener Blätter für eine Erstbehandlung. Für eine Zweitbehandlung liegt die Schadensschwelle bis zum 15.8. bei ebenso 15%. Ab dem 16.8. liegt die Schadschwelle für eine Zweitbehandlung bei 45% befallener Blätter.
Achtung
- Die Bakterienkrankheit Pseudomonas tritt ebenso auf. Es besteht Verwechslungsgefahr mit Cercospora! Hauptunterscheidungsmerkmal sind die fehlenden schwarzen Pilzsporen im Zentrum der Flecken. Eine chemische Bekämpfung mit Fungiziden ist nicht möglich.
- Rübenschosser und Samtpappel am besten noch vor der Blüte und von Hand entfernen. Die Samtpappel wird bis zu 2 m hoch und kann bis zu 2000 Samen pro Pflanze ausbilden, welche dann bis zu 50 Jahre im Boden keimfähig bleiben.