Zuckerrüben – Cercospora-Blattfleckenkrankheit im Blick behalten
Wichtige Informationen des RP Stuttgart - Pflanzenschutzdienst - vom 06.08.2024
„Die feuchten und warmen Bedingungen in diesem Sommer haben nicht nur zu sehr schönen Rübenbeständen geführt, sondern begünstigen leider auch Cercospora-Infektionen,“ so Dr. J. Mühleisen, zuständiger Fachreferent vom Pflanzenschutzdienst im Regierungspräsidium Stuttgart. Aus Sicht des Stuttgarter Fachmanns hat neben der Witterung auch die Anbaudichte auf Gemarkungsebene einen sehr großen Einfluss auf den Infektionsdruck.
Wo viele Rüben stehen (z. B. Kraichgau, Heilbronner Land, Strohgäu) kann bereits eine zweite Behandlung notwendig sein. Die Wirkungsdauer der Fungizide darf nicht überschätzt werden. Sofern die erste Behandlung mit dem Wirkstoff Prothioconazol erfolgte, kann mit einem ca. 3-wöchigen Schutz gerechnet werden. Dann reißt die Wirkung ab und je nach Infektionsgeschehen sollte eine zweite Behandlung gesetzt werden, um so einer eventuell entstehenden Lücke im Fungizidschutz entgegenzuwirken.
Praxistipps: Um den Wirkstoff Prothioconazol zu schützen, sollte bei der zweiten Behandlung ein Wirkstoffwechsel erfolgen und ein Mittel ohne Prothioconazol eingesetzt werden. Für die zweite Behandlung wird eine Behandlung mit Diadem (Mefentrifluconazol, Fluxapyroxad) mit Kupfer-Präparat (Multisite-Fungizid) empfohlen. Bei Diadem ist mit einem Fungizidschutz von ca. zwei bis maximal drei Wochen zu rechnen.
Je nach weiterer Kulturentwicklung und Infektionslage kann daher Mitte/Ende August in Gebieten mit intensivem Rübenanbau noch eine dritte Fungizid-Behandlung notwendig werden. Hier sollte dann ggf. wieder der Wirkstoff Prothioconazol eingesetzt werden.