Zuckerrüben – Blattapparat bei Rüben im Blick behalten
Wichtige Informationen des RP Stuttgart - Pflanzenschutzdienst - vom 20.08.2024
„Während die Bestände vor einigen Wochen noch sehr schön aussahen, haben Cercospora und Stolbur inzwischen vielfach deutliche Spuren hinterlassen,“ so Dr. J. Mühleisen, zuständiger Fachreferent vom Pflanzenschutzdienst im Regierungspräsidium Stuttgart. Aus Sicht des Stuttgarter Fachmanns gilt in diesem Jahr ganz besonders, dass Pilzkrankheiten - insbesondere Cercospora in Zuckerrüben - durch die feuchten, warmen und wüchsigen Bedingungen sehr begünstigt wurden. Auch in Randlagen des Rübenanbaus waren in diesem Jahr überwiegend Behandlungen notwendig.
Zusätzlich zeigen sich leider auch in diesem Jahr gebietsweise wieder deutliche Schäden bis hin zu zusammenbrechenden Rübenbeständen durch Stolbur. Der Erreger der Stolbur-Krankheit ist eine zellwandlose Bakterienart, die durch Zikaden in die Pflanzen eindringen. Ist die Pflanze einmal infiziert, bleibt die Pflanze krank und es gibt keine Möglichkeit den Krankheitserreger zu bekämpfen oder die Pflanze zu heilen, so dass hier von Pflanzenschutzseite – außer einer möglichst frühzeitigen Rodung beim Zusammenbruch der Bestände – leider nichts empfohlen werden kann.
Bestände mit vitalem Blattapparat sollten jedoch weiterhin vor einem Überhandnehmen der Pilzkrankheiten, insbesondere von Cercospora, geschützt werden. Wenn die erste Behandlung mit Propulse (Prothioconazol, Fluopyram) und die zweite mit Diadem (Mefentrifluconazol, Fluxapyroxad) erfolgte, sollte je nach Infektionsbedingungen circa zwei, spätestens jedoch drei Wochen nach der Diadem-Applikation das Pflanzenschutzmittel Panorama (Prothioconazol, Metconazol) angewendet werden. Soweit möglich sollte bei der dritten Behandlung ein Kupfer-Präparat (Multisite-Fungizid) zugegeben werden, um den Wirkstoff Prothioconazol zu schützen.