Zuckerrüben - Behandlungen gegen Cercospora-Befall abschließen?
Wichtige Informationen vom Regierungspräsidium Stuttgart vom 22.08.2023
Die anfängliche Trockenheit, später auch die Kühle und oft windige Bedingungen verhinderten vielfach zunächst stärkere Infektionen der Rübenbestände. Durch die feuchtwarme Witterung hat sich dies in den letzten Wochen gewandelt und es kam in vielen Lagen zu einem deutlichen Anstieg der Infektionen. In Regionen mit hohem Zuckerrübenanteil erfolgte in der Regel bereits mindestens eine Fungizid-Behandlung, öfters auch schon eine zweite.
Seit Mitte August liegt die Schadschwelle bei 45% befallene Blätter, die laut Praxis auf einigen Schlägen in den intensiven Anbaugebieten schon überschritten wurde. Bei einem späten Erntezeitpunkt kann hier – je nach weiterem Witterungsverlauf – auch eine dritte Behandlung im September notwendig werden.
Die Wirkungsdauer der Fungizide darf nicht überschätzt werden und beträgt im Regelfall maximal drei Wochen, bei schwächen Produkten teilweise kaum zwei Wochen. Die Wartezeit des eingesetzten Fungizids (z.B. 42 Tage bei Propulse) und die maximal mögliche Anzahl der Anwendungen sind in jedem Fall zu beachten. Dies gilt auch für die nach Art. 53 zugelassenen Fungizide.
In höher gelegenen Gebieten mit geringeren Rübenanteilen in der Fruchtfolge ist der Infektionsdruck deutlich geringer und teilweise war hier noch keine Behandlung notwendig. Doch auch hier gilt es, das Infektionsgeschehen im Blick zu behalten und die Bestände regelmäßig zu kontrollieren.