Zuckerrüben – Befallskontrollen laufen wieder an
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Karlsruhe vom 24.06.2022
L. Merkle, Pflanzenschutzberaterin vom Landwirtschaftsamt in Bruchsal, informiert heute über den Stand der Entwicklung der Zuckerrübenbestände im Landkreis Karlsruhe. „Nach Reihenschluss werden die Zuckerrüben in regelmäßigen, wöchentlichen Abständen wieder auf den Befall mit Blattkrankheiten kontrolliert,“ so die Karlsruher Expertin im Vorfeld ihrer praktischen Hinweise.
Die aktuell vorherrschende feucht, warme Witterung bringt eine hohe Infektionsgefahr für Pilzkrankheiten wie z.B. Cercospora mit sich. Die Schadensschwelle bei Cercospora liegt bei Erstbehandlung, bis Ende Juli bei 5% befallener Blätter. Für die Ermittlung des Bekämpfungsrichtwertes wird auf dem Schlag an 100 zufällig ausgewählten Stellen jeweils ein Blatt aus dem mittleren Blattapparat auf Befall untersucht. Ein Blatt gilt dann als befallen, wenn es von mindestens einem Krankheitserreger (Cercospora, Mehltau, Ramularia oder Rost) befallen ist. Kontrollieren Sie idealerweise im Randbereich zu Schlägen auf denen 2021 Zuckerrüben angebaut wurden.
Praxistipps: Für den Erfolg der Behandlungen ist eine rechtzeitige Erstbehandlung besonders wichtig. Das BVL hat in diesem Jahr gleich mehrere Notfallzulassungen erteilt, u.a. für Propulse, Diadem, Panorama sowie die Kupfermittel Coprantol Duo, Cuproxat, Yukon und Funguran Progress. Die Kupfermittel sind Kontaktmittel. Für die Erstbehandlung empfehlen wir Propulse mit 1,2 Liter/ha. Um die eingesetzten Wirkstoffe zu schützen, sollte unbedingt ein Kontaktmittel als Mischungs-partner, wie z.B. 1,25 kg/ha Funguran Progress zum Einsatz kommen.
WICHTIG: Achten Sie auf die Auflagen der einzelnen Mittel. Beispielsweise dürfen Kupfermittel erst nach einer Anbaupause von mindestens drei oder vier Jahren wieder zum Einsatz kommen!