Ackerbau – Alles auf einen Blick…
Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 21.07.2024
Die beiden Pflanzenschutzexperten H. Lindner und T. Bender aus dem Taubertal fassen ihre regional gültigen Empfehlungen wie folgt zusammen.
Zuckerrüben: Kontrollieren Sie weiterhin ihre Bestände! Bei dem Befall mit Cercospora Blattflecken wurde gestern auf unserem Beobachtungsschlag in Simmringen die momentane Schadensschwelle von 5% befallener Blätter erreicht. Da der Befallsdruck entscheidend von der Rübenanbaudichte abhängt, empfehlen wir jetzt, sofern noch nicht geschehen, in den Kernanbauregionen eine entsprechende Behandlung (bspw. 1,25 kg/ha Funguran Progress + 1,25 l/ha Propulse) durchzuführen. Wir raten dabei die momentane Hitzewelle abzuwarten.
Da die Aktivität der Zikaden in den Beständen deutlich geringer ist und auch später eingesetzt hat als im letzten Jahr, gehen wir davon aus, bzw. haben die Hoffnung, dass der Befallsdruck mit Stolbur/SBR heuer merklich geringer sein wird als im letzten Jahr.
Mais: Nachdem sich die Flugaktivität des Maiszünslers weiter auf niedrigem Niveau bewegt, erwarten wir auch hier nur moderaten Befall, auf dem Niveau des Vorjahres.
Stoppelbearbeitung: Auf den nun geräumten Flächen steht die Stoppelbearbeitung an. Hier herrscht, im Vergleich zu den Vorjahren, eine gänzlich andere Situation: Meist staubfreier Stoppelsturz! Bedenken Sie die noch teils feuchten Bodenbedingungen im Unterboden. Um hier weitere Spuren und Verdichtungen zu vermeiden, verringern Sie den Reifendruck und passen Sie die Bearbeitungsintensität ihrer Technik an die Bodenverhältnisse an.
Wurzelunkräuter: Winden, Quecken aber auch Distelnester zeigen sich als zuverlässige Begleiter. Besonders auf Flächen mit oft nur flacher Bodenbearbeitung können diese während der vegetationsfreien Zeit bekämpft werden. Dies kann über mehrmalige Bearbeitung aber auch über den Einsatz von Pflanzenschutzmittel erfolgen. Dabei sollten nur die betroffenen Teilflächen behandelt werden.
Gegen Winden auf Stoppelflächen ist Starane XL zugelassen. Das Produkt Kyleo (Glyphosat +2,4D) hat ebenso eine Wirkung (Drainauflage beachten).
Außerhalb von WSG kann Glyphosat gegen Quecken und andere Problemunkräuter unter den bekannten Bedingungen angewendet werden. In Wasserschutzgebieten herrscht weiterhin ein striktes Anwendungsverbot!
Für eine gute Wirkung müssen die Unkräuter den Wirkstoff aufnehmen, d.h. über einen auseichenden Blattapparat verfügen. Deshalb sollten diese (Teil-)Flächen noch nicht bearbeitet werden, um so eine ausreichende Entwicklung zu ermöglichen. Nach der Anwendung dürfen die Flächen, für eine optimale Wirkung auf Wurzelunkräuter, mind. 2 Wochen (Glyphosat) bis 4 Wochen (Starane XL) nicht bearbeitet werden.