Winterraps – Wachstumsregulierung planen
Wichtige Informationen vom Regierungspräsidium Stuttgart vom 24.09.2024
Der Winterraps hat sich inzwischen – je nach Aussaatzeitpunkt und Witterung – sehr unterschiedlich entwickelt. Früh gesäte und gut aufgelaufene Bestände sollten ab dem 4-Blattstadium in ihrem Sprosswachstum verzögert werden. Für gut entwickelte Bestände mit vier oder mehr Blättern kann z.B. 0,4 bis 0,8 Liter/ha Carax, 0,5 bis 0,75 Liter/ha Folicur oder 1,5 bis 1,75 Liter/ha Architect + Turbo empfohlen werden.
Praxistipps: Wenn zur Unkrautbekämpfung Belkar eingesetzt wird, können aus Verträglichkeitsgründen keine Fungizide mit dem Wirkstoff Metconazol (Carax, Efilor, Plexeo, Caramba) verwendet werden. In sehr wüchsigen Beständen kann zu einem späteren Zeitpunkt (BBCH 16 bis BBCH 18) ein weiterer Wachstumsreglereinsatz notwendig werden. In jedem Fall muss der Vegetationskegel nahe am Boden gehalten und ein Streckungswachstum vor dem Winter verhindert werden. Andernfalls steigt das Risiko für Auswinterungsschäden deutlich an.
Neben der Verbesserung der Winterfestigkeit, werden auch die in Folge des Wachstumsreglereinsatzes flach am Boden liegende Blattstiele besser von Insektiziden erreicht als steil stehende Blattstiele. Dadurch können – bei ggf. späterem Bedarf – die Larven des Rapserdflohs mit Minecto Gold oder Exirel besser bekämpft werden.
Zusätzlich haben die Mittel eine fungizide Wirkung gegen die Wurzelhals- und Stängelfäule. Sowohl die Verletzungen durch tierische Schaderreger als auch Frostrisse stellen Eintrittspforten für die Wurzelhals- und Stängelfäule (Phoma) dar.