Winterraps – Schädlingsbesatz und Beikrautbekämpfung
Wichtige Informationen aus dem Rems-Murr-Kreis vom 16.09.2024
Aus Sicht der langjährig renommierten Pflanzenschutzberaterin und Anbauexpertin A. Bäuerle vom Amt Backnang ist im der Winterraps im Rems-Murr-Kreis meist gut aufgelaufen und befindet sich je nach Saattermin inzwischen im Keim- bis 3-Blattstadium.
Tierische Schaderreger - Der Rapserdfloh ist aktuell kein Problem. Allerdings setzen manchen Beständen die Schnecken arg zu. Den Bestand deshalb gut beobachten und ggf. Schneckenkorn nach-streuen. Besonders an exponierten Lagen wie neben Graswegen ist die Gefahr der Einwanderung der schleimigen Kriechgesellen noch größer.
Herbizideinsatz - Wer noch keine Unkrautbekämpfung durchgeführt hat. Kann gut im Nachlauf noch auf Belkar setzen. Beim Einsatz von Belkar Power aber unbedingt darauf achten, dass sich die kleinste Pflanze mindestens im 2-Blattstadium befindet. Dabei hat sich das Splitting-Verfahren bewährt mit 0,25 Liter/ha Belkar + 0,25 Liter/ha Synero 30 SL im 2-4-Blattstadium und dann im Abstand von mindestens 2 Wochen im 6-8-Blattstadium 0,25 Liter/ha Belkar nachlegen. Bei Tankmischungen auf die Verträglichkeit achten, u.a. keine Mischungen mit Metconazol-haltigen Produkten.
Bei der Gräser- und Ausfallgetreidebehandlung kommen blattwirksame Produkte wie Agil-S, Fusilade Max, GramFix oder Panarex zum Einsatz. Da eine gewisse Blattmasse für die Wirksamkeit notwendig ist, ist ab dem 2-Blattstadium der Gräser zu behandeln.
Praxistipps: Bei schwer bekämpfbarem Ackerfuchsschwanz DIM-Produkte wie Focus Ultra oder Select 240 EC + Radiamix einsetzen. Eine (Nach-)behandlung des Ackerfuchsschwanzes vor allem bei Resistenzproblemen kann auch noch im Spätherbst bei Bodentemperaturen dauerhaft unter 10°C mit einem Proyzamid-Mittel wie z.B. Kerb Flo oder Milestone durchgeführt werden („Nikolausspritzung“).