Winterraps – Nach dem täglichen Bienenflug!
Wichtige Informationen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis vom 05.04.2024
„Je nach Lage und Sorte blühen die Bestände mit mehr als 10%,“ so die renommierte Pflanzenschutz- und Anbauexpertin N. Waldorf vom Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis. „In den späteren Lagen ist dagegen kaum eine Blüte zu sehen, allerdings werden diese Bestände mit den gemeldeten Temperaturen aufholen.“
Da der Befall mit Rapsglanzkäfern bisher sehr verhalten war und dieser ab ca. 10% Blüte keinen Schaden mehr macht, wird wahrscheinlich kein Handlungsbedarf einer Bekämpfung bestehen. Nur in sehr späten Beständen sollten heute/morgen nochmals Kontrollen stattfinden. Auch der Kohlschotenrüssler war bislang kaum vorhanden.
Mit Blühbeginn stellt sich auch die Frage einer Blütenbehandlung. Die Gefahr von Sklerotinia-Infektionen steigt mit dem Rapsanteil in der Fruchtfolge, ebenso förderlich für die Keimung der Sklerotien im Boden sind die feuchten Bodenbedingungen. Daher ist auf den meisten Standorten eine Absicherung anzuraten, nur auf Standorten mit sehr weiter Rapsfruchtfolge ist die Infektionsgefahr geringer.
Praxistipps: Wir empfehlen eine vorgezogene Blütenbehandlung. Zwar werden etwas geringere Wirkungsgrade als zu Vollblüte erreicht, aber die Rückstandsproblematik im Honig ist viel geringer und die Durchfahrtverluste sind deutlich gesenkt. Die Behandlung sollte mit hoher Wasseraufwandmenge – auch ohne Insektizidzusätze – abends nach dem täglichen Bienenflug durchgeführt werden.
Achtung: Das Produkt Cantus Gold verliert die Zulassung und muss diese Saison aufgebraucht werden. Im wirkungsähnlichen Nachfolgeprodukt Cantus Ultra ist nur der Strobilurin-Partner ausgetauscht worden, alternativ sind die Mittel Propulse oder Treso möglich.