Winterraps – Krankheiten?
Wichtige Informationen des Kreislandwirtschaftsamts am LRA Reutlingen vom 29.04.2024
C. Schrade, langjährig versierter Pflanzenschutzberater aus dem Kreislandwirtschaftsamt im Landratsamt Reutlingen, berichtet heute über den Stand der Kulturentwicklung im Landkreis Reutlingen.
Die für Ende April außergewöhnlich kühle Witterung der letzten Zeit brachte teilweise nochmals vorrübergehend eine geschlossene Schneedecke von bis zu 10 cm Höhe. Diese drückte einige Rapspflanzen, so dass Risse an den Stängeln nicht ausgeschlossen werden können. Durch diese Risse sind die Pflanzen anfälliger für Pilzkrankheiten. Die Bestände sind nun am Beginn der Blüte bzw. fast schon in der Vollblüte.
Die wichtigste Rapskrankheit ist Sklerotinia. Vor allem in engen Rapsfruchtfolgen muss auf diese Krankheit aufgepasst werden. Sklerotinia ist vor allem dann ertragswirksam, wenn nach der Blüte die Blütenblätter auf die Blattachseln fallen und gleichzeitig Feuchtigkeit auftritt. Dann findet eine Infektion der Bestände mit Sklerotinia statt.
Ob eine Behandlung in Ihren Beständen angebracht ist, können Sie mit dem für baden-württembergische Betriebe kostenlosen Prognoseprogramm www.isip.de berechnen. Gehen Sie hierzu auf Entscheidungshilfen/ Raps/ Sklerotinia Prognose und legen einen Schlag hierzu an. Das Programm berechnet anhand Ihrer Angaben und der Parameter der nächstgelegenen Wetterstation, ob eine Sklerotinia-Behandlung in Ihren Beständen empfohlen wird. Mögliche Mittel zur Vorbeugung gegen Sklerotinia können Sie dem Heft „Integrierter Pflanzenschutz 2024“ auf Seite 86 entnehmen.
Achtung: Mospilan/Danjiri dürfen nun nicht mehr eingesetzt werden! Der Einsatz von anderen Insektiziden wird nun nicht mehr empfohlen. Beachten Sie bitte, dass sich bei Tankmischungen von Fungiziden mit einem Insektizid die Bienengefährlichkeit ändern kann!
Praxistipp: Die Zulassung des Fungizides Cantus Gold ist abgelaufen. Es besteht noch eine Aufbrauchfrist bis zum 31.07.2024. Danach muss dieses fachgerecht entsorgt werden!