Winterraps – Herbizidmaßnahme muss passen
Wichtige Informationen aus dem Rems-Murr-Kreis vom 23.08.2024
„Wichtige Unkrautarten in unserer Anbauregion im Rems-Murr-Kreis im Winterraps sind Ehrenpreis, Hirtentäschelkraut, Acker-Hellerkraut, Kamille, Klettenlabkraut, Stiefmütterchen, Storchschnabel und Vogelmiere,“ so die versierte Anbauexpertin und Pflanzenschutzberaterin A. Bäuerle vom Amt Backnang. Die Wahl der Herbizide und des Anwendungszeitpunktes richtet sich nach Art der Verunkrautung und den Anwendungsbedingungen, insbesondere der Bodenfeuchte, die vor allem für die Wirkung der bodenaktiven Wirkstoffe wie Metazachlor und Dimethenamid-P wichtig sind.
Klassisch in der frühen Anwendung im Vorauflauf ist der Einsatz Metazachlor-haltiger Mittel (z.B. Butisan Gold, Butisan Kombi, Fuego, Fuego Top, …). Metazachlor hat eine befriedigende Wirkung gegen Ackerfuchsschwanz. Doch Achtung: Der Wirkstoff darf in 3 Jahren mit maximal 1000g/ha auf derselben Fläche ausgebracht werden.
Praxistipps: Es wird aber empfohlen, die Aufwandmenge auf 500g in 3 Jahren zum Schutz des Grundwassers zu reduzieren und auf eine Anwendung auf Grundwassersensiblen Standorten zu verzichten. Bei Wirkungslücken kann mit anderen Produkten kombiniert oder in Spritzfolgen gearbeitet werden.
Bei der späten Anwendung im Nachauflauf, insbesondere, wenn z.B. die Bodenfeuchte fehlt oder die sichere Etablierung des Bestandes abgewartet werden soll, kann das rein blattaktive Belkar zur Anwendung kommen. Praxistipps: Belkar darf erst anwendet werden, wenn auch die kleinste Rapspflanze das 2-Blatt-Stadium erreicht hat. Die Anwendung im Splitting mit geteilter Aufwandmenge in Kombination mit Synero 30 SL ist besser wirksam als die Einmalbehandlung mit voller Aufwandmenge.
Achtung: Kommen Clomazonehaltige Mittel im Vorauflauf zum Einsatz, ist auf die Einhaltung der umfangreichen Anwendungsbestimmungen und Auflagen sowie Dokumentationspflichten zu achten.