Winterraps – Herbizideinsatz planen und Tierische Schädlinge ins Visier nehmen
Wichtige Informationen aus dem Kreis Ludwigsburg vom 13.08.2024
„Bald gilt es tierische Schädlinge und die Unkrautbekämpfung in Winterraps ins Visier zu nehmen,“ so das „Beratungsseptett“ A. Brugger, F. Grötzinger, F. Abel, R. Ballreich, A. Lehnhoff, A Läpple, und W. Pfitzenmaier vom Fachbereich Landwirtschaft im Amt Ludwigsburg.
Herbizideinsatz - Beachten Sie bei der Anwendung von Clomazone die mit dem Wirkstoff verbundenen Anwendungsbestimmungen und die Auflagen. Der Fokus liegt bei der Unkrautkontrolle im Raps auf den Wirkstoff Metazachlor, aber auch dieser ist mit Einschränkungen behaftet aufgrund von Metabolitfunden in Grundwasser wie z.B.:
- Hangneigungsauflage
- Empfehlung Wirkstoffbegrenzung auf 500 g/ha
Klassisch ist die Anwendung im Vorauflauf mit Metazachlor-haltigen Produkten wie Butisan Gold, Butisan Kombi, Fuego oder Fuego Top. Fuego Top ist eine gute Möglichkeit bei schwacher Verunkrautung, während z.B. Butisan Gold gegen ein breites, dichtes Unkrautspektrum wirkt. Bei evtl. auftretenden Wirkungslücken kann mit anderen Produkten (z.B. Tanaris, Runway, Quantum, Stomp Aqua) kombiniert oder in Spritzfolge gearbeitet werden. Metazachlor hat außerdem eine Nebenwirkung auf Ackerfuchsschwanz und ist daher auf Flächen mit Ackerfuchsschwanzdruck empfehlenswert.
Die kommenden zwei Wochen sollen deutlich warum und trocken werden. Im Nachauflauf kann ab dem 2-Blatt-Stadium Belkar + Synero 30 SL zum Einsatz kommen, auch bei geringer Bodenfeuchtigkeit, da blattwirksam. Im Splitting kann ab dem 6-Blatt-Stadium nochmals mit 0,25 Liter/ha Belkar nachgelegt werden.
Tierische Schädlinge - Die Bedingungen für die Bereitung eines feinkrümeligen Saatbetts sind dieses Jahr gut, sofern nicht zu tief gearbeitet wird. Das feinkrümelige Saatbett trägt vorbeugend dazu bei, dass sich Schnecken nicht in größeren Hohlräumen aufhalten und der Druck insgesamt besser kontrollierbar ist. Trotz allem sollte vor mit Rückblick auf das Frühjahr ab der Rapssaat großer Wert auf das Schneckenmonitoring gelegt werden. Dies kann durch eine Kontrollstelle (Brett/Folie) erfolgen. Mit einer Schnecke je Kontrollstelle im Feld ist der Bekämpfungsrichtwert erreicht.
Bitte kontrollieren Sie aber auch ab der Saat, vor allem nach Regen den gekeimten Raps selbst und bringen bei Bedarf Schneckenkorn aus.
Im vergangenen Herbst war der Erdfloh an Raps größtenteils kein großes Problem. Beobachten Sie Ihren Raps dennoch in regelmäßigen Abständen (2-3 Tage ab dem Keimblattstadium). Sind 10 % der Keim- und Laubblätter durch Fraß zerstört, ist auch hier der Bekämpfungsrichtwert erreicht und eine Behandlung sinnvoll. Gegen Erdfloh sind nebst Pyrethroiden (schwindende Wirkung) auch dieses Jahr wieder zwei weitere Produkte per Notfallzulassung zugelassen:
- Exirel (Cyantraniliprole) und Minecto Gold (Cyantraniliprole)
Anmerkungen: Der Wirkstoff Cyantraniliprole wird translaminar und (lokal)systemisch in Blatt und Stängel verteilt, hat Fraß- sowie teilweise Kontaktwirkung und wirkt gegen adulte Käfer sowie deren Larven. Cyantraniliprole sollten bevorzugt nach dem Schlupf der Larven des Erdflohs zum Einsatz kommen.
Achtung: Denken Sie beim Anbau von Raps in Schutzgebieten bitte an die Einhaltung und Dokumentation des IPSplus. Vorlagen für die Dokumentation finden Sie in der Liste der Warndienste bei „Maßnahmenblätter für die jeweiligen Kulturen“.