Winterraps – Gelbschalen weiterhin kontrollieren
Wichtige Informationen vom Regierungspräsidium Stuttgart vom 03.10.2024
Die Rapsaussaat hat sich über einen längeren Zeitraum gezogen und die Bestände sind unterschiedlich weit entwickelt. Entgegen Erwartungen waren Schnecken überwiegend kein Problem in der Fläche, sondern höchsten im Randbereich. Auch der Zuflug von Rapserdfloh-Käfer war in der ersten Septemberhälfte häufig verhalten und Insektizidbehandlung vielfach nicht notwendig. Da der Hauptschaden jedoch durch den Minierfraß der Larven entsteht, müssen die Gelbschalen weiter kontrolliert werden. Wenn bis zum 6-Blattstadium innerhalb von drei Wochen mehr als 50 bis 75 Rapserdflöhe in der Gelbschale gefangen werden, ist der Bekämpfungsrichtwert überschritten. Da die Pyrethroide bei tiefen Temperaturen deutlich besser wirken, sollte vorzugsweise erst bei kühler Witterung gespritzt werden.
Ein späterer Termin hat zudem den Vorteil, dass auch der Schwarze Kohltriebrüssler, der Ende September bis Anfang Oktober in die Bestände fliegt, miterfasst wird. Ab welcher Zahl an Schwarzen Kohltriebrüsslern wirtschaftliche Schäden auftreten, ist noch nicht genau bekannt. Als Bekämpfungsrichtwert kann jedoch eine Anzahl von zehn Käfern innerhalb von drei Tagen angenommen werden. Treten beide Schädlinge auf, können die Käfer auch zusammengezählt werden und es gilt der Bekämpfungsrichtwert von 50 Käfern je drei Wochen.
Nach derzeitigem Stand wirkt gegen den Rapserdfloh von den Pyrethroiden Karate Zeon vergleichsweise gut. Weitere zugelassene Mittel sind in der Broschüre „Integrierter Pflanzenschutz 2024 – Ackerbau und Grünland“ in Tabelle 42 auf den Seiten 84 und 85 zusammengestellt. Wo aufgrund von Resistenzbildung Pyrethroide unzureichend wirken, können – zwar zu einem höheren Preis aber dafür mit verlässlicher Wirkung – aufgrund der Notfallzulassungen gegen den Rapserdfloh auch die Insektizide Exirel oder Minecto Gold mit dem Wirkstoff Cyantraniliprole eingesetzt werden.