Winterraps – Gelbschalen und Schneckenfolie helfen…
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Göppingen vom 20.08.2024
„Aufgrund der sehr beschränkten Möglichkeiten der Rapserdflohbekämpfung über die Beize kann nach Überschreiten der Schadenschwelle eine Flächenspritzung nötig werden,“ so T. Kielmann, renommierter, amtlicher Pflanzschutzberater am Landwirtschaftsamt in Göppingen.
Es gelten folgende Schadensschwellen: Im frühen Zeitraum (bis 2-Blatt-Stadium des Rapses) darf der Lochfraß nicht größer als 10% der Blattfläche an den Keim-/Laubblättern betragen. Der Lochfraß wird durch die Erdfloh-Fänge in den Gelbschalen bestätigt.
Stellen Sie frühzeitig, am besten direkt nach der Saat, Gelbschalen raus. In Schutzgebieten (Landschafts-, Vogelschutz- und FFH-Gebiet) gilt der IPS+. Hier ist das Überwachen der Rapsschädlinge mittels Gelbschalen und „Schneckenfolie“ (oder mit Sack, Holzbrett) Pflicht! Ebenso ist die Nutzung von Prognosemodellen oder des amtlichen Warndienstes verpflichtend. Der Zuflug kann bereits ab Ende August bis in den Oktober hinein stattfinden. Ab dem 3-Blatt-Stadium des Rapses sollten nicht mehr als 50 Käfer in 3 Wochen pro Gelbschale gefangen werden.
Praxistipps: Bei Überschreiten des Bekämpfungsrichtwertes (BRW) ist der Einsatz eines Pyrethroids, beispielsweise Karate Zeon, Nexide oder Lamdex Forte bei uns im Landkreis noch möglich. Doch Achtung: Hier scheinen sich weitere Pyrethroid-Resistenzen auszubreiten, so dass das BVL eine Notfallgenehmigung für die im Kalenderjahr einmalige Anwendung der Insektizide Exirel und Minecto Gold (beide Wirkstoff Cyantraniliprole) erteilt hat. Einsatz erst nach Ende des Zuflugs am sinnvollsten. Die Beizung mit Lumiposa (auch Cyantraniliprole) gilt hier nicht als Anwendung!