Winterraps - Fungizideinsatz im Frühjahr sinnvoll?
Wichtige Informationen vom Regierungspräsidium Stuttgart vom 12.03.2024
Die Frühjahrsbehandlung während des Längenwachstums bis zum Beginn der Knospenbildung (BBCH 39 bis 55) soll das Längenwachstum regulieren und Phomabefall (Wurzelhals- und Stängelfäule) bekämpfen. In den vergangenen Jahren waren diese Frühjahrsanwendungen in den Landesversuchen Baden-Württemberg meistens nicht wirtschaftlich. Das Mittel Toprex erzielte die stärkste einkürzende Wirkung, gefolgt von Carax.
Praxistipps: Anwendungen sind nur bei hoher Bestandesdichte, hoher Stickstoffversorgung (Gülledüngung), lageranfälligen Sorten und starkem Befallsdruck sinnvoll. In dünnen Beständen ist durch eine Behandlung mit einer Teilmenge von Folicur, Orius oder Tilmor, eine Förderung der Seitentriebbildung möglich.
Die Behandlungen sollten nur bei wüchsigem Wetter und nicht bei der Gefahr von Nachtfrösten sowie in durch Nässe oder Nährstoffmangel geschwächten Beständen erfolgen. Aufgrund der überwiegend kühlen Nachttemperaturen, kann in diesem Jahr voraussichtlich vielfach auf eine Einkürzung verzichtet werden.
Achtung: Bei Tankmischungen von Azolfungiziden mit Insektiziden ist die Änderung der Bienengefährdung zu beachten! Die zugelassenen Pflanzenschutzmittel sind in der Broschüre „Integrierter Pflanzenschutz 2024 – Ackerbau und Grünland“ in Tabelle 43 auf den Seite 86 und 87 zu finden.