Winterraps – Die Saison beginnt: Erste Rapsbestände laufen auf
Wichtige Informationen aus dem Rhein-Neckar-Kreis vom 05.09.2024
„Die ersten Rapsbestände sind bereits schön aufgelaufen, aktuelle Saaten werden schnell folgen,“ so das Beratungstandem G. Münkel und H. Gawron amtliche Berater, Pflanzenschutz- und Anbauexperten vom Amt Sinsheim für die Region Rhein-Neckar.
Bekämpfungsrichtwerte - Ab dem Auflaufen müssen die Gelbschalen in die Rapsbestände, die Schadensschwelle liegt beim Rapserdfloh bis zum 6-Blatt-Stadium bei 50 Käfern innerhalb von drei Wochen. Vor allem an Grenzen zu Altrapsbeständen sollte der Lochfraß als Schadensschwelle herangezogen werden, dieser liegt bei 10%.
Praxistipp: Bei Schadschwellenüberschreitung können die zugelassenen Mittel auf S.84 des Pflanzenproduktionshefts 2024, Tabelle 42, verwendet werden.
Tierische Schaderreger - Die Feuchtigkeit während und nach der Ernte war positiv für die Schneckenpopulationen. Sollte während der Saat kein Schneckenkorn gestreut worden sein, legen Sie unbedingt sofort nach der Saat mehrere Kontrollstellen an. Die Auflagen in den Schutzgebieten sind zwingend beachten!
Herbizideinsatz - Auf Ackerfuchsschwanzstandorten und generell bei feuchten Bodenbedingungen nach der Saat haben sich Produkte wie Butisan Gold, Fuego Top oder andere Metazachlorhaltigen Produkte unmittelbar nach der Saat bewährt. Möchte man erst abwarten, wie die Saat aufläuft, kann im frühen Nachauflauf z.B. Gajus plus Runway zum Einsatz kommen. In diesem Jahr steht vermehrt Ausfallgetreide in den Rapsbeständen.
Praxistipps: Eine Behandlung mit den oben genannten bodenwirksamen Produkten kann in Kombination mit einem Gräsermittel wie z.B. Fusilade Max zur Bekämpfung von Ausfallgetreide gefahren werden, wenn sich das Ausfallgetreide bereits im 2-Blatt-Stadium befindet. Nutzen Sie die in dieser Woche angekündigten Niederschläge und die daraus resultierende Bodenfeuchte, um Herbizidmaßnahmen durchzuführen.
Für trockene Standorte bzw. spätere Termine kann mit Belkar plus Synero ab dem zweiten echten Laubblattpaar des Rapses gefahren werden. Diese beiden Mittel wirken überwiegend blattaktiv und benötigen somit keine Bodenfeuchte.
Veranstaltungshinweis: Die mechanische Bodenbearbeitung ist im Bereich der Beikrautregulierung ein wichtiger Pfeiler zur Pflanzenschutzmittelreduktion. dar. Für effektive Erfolge muss die Technik auf die Bodenart und das Unkrautspektrum abgestimmt sein, ebenso sind die angebauten Kulturen der jeweiligen Betriebe zu berücksichtigen. In diesem Zusammenhang veranstaltet das Amt für Landwirtschaft und Naturschutz Sinsheim einen Praxistag. Er findet am 10.09.2024 ab 16:30 Uhr in Sinsheim-Hasselbach statt. Thema: Flache Bodenbearbeitung – Alternativen zur chemischen Bekämpfung?
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