Winterraps – Bestände einheitlicher
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Ravensburg vom 10.11.2024
„Die Rapsbestände im Kreis zeigen sich nun wesentlich einheitlicher als noch vor einigen Wochen,“ so der langjährig versierte Pflanzenschutzberater M. Kreh vom Landwirtschaftsamt Ravensburg im Vorfeld seiner regional gültigen Empfehlungen.
Wachstumsreglereinsatz - Die stärkeren, früher gesäten Bestände wurden durch Fungizidbehandlungen im Wachstum reguliert und präsentieren sich mit 8-10 Laubblättern. Die noch schwächeren bzw. später gesäten Bestände konnten durch die trockeneren Bedingungen und die noch warmen sonnigen Nachmittagstemperaturen im Wachstum noch gut aufholen und stehen mit 6 Laubblättern da. Doch die Temperaturen, vor allem nachts, sinken in den nächsten Tagen ab, das Wachstum verlangsamt sich. Das Ende der Vegetationszeit ist mit den vorhergesagten Nachtfrösten in den nächsten Nächten absehbar.
Praxistipp: Zur Anwendung von Wachstumsreglern kann nun nicht mehr geraten werden. Die Wirkung ist bei kühlen Temperaturen einfach nicht mehr gegeben!
Herbizideinsatz - Um den Fuchsschwanz nachhaltig im Rahmen der Raps-Fruchtfolge einzudämmen bietet sich nachfolgend der Wirkstoff Propyzamid in den Produkten Kerb Flo und Milestone an. Die Anwendung jetzt durchzuführen ist aber immer noch zu früh, für eine gute Wirkung ist der Spätherbst/Winter in der Vegetationsruhe unbedingt abzuwarten! Der passende Termin kommt aber mittlerweile in Sichtweite. Optimal sind Temperaturen knapp über 0°C, wird´s wärmer baut sich der Wirkstoff schneller ab und die Wirkung des Herbizids wird weitaus schwächer. Der Wirkstoff Propyzamid soll über den Boden von den Wurzeln der Gräser aufgenommen werden. Das heißt der Spritztropfen soll vom Raps-Blatt ablaufen, also darf bei der Applikation auf eher große Spritztropfen und eine höhere Wasseraufwandmenge geachtet werden!
Tierische Schaderreger - In den von uns beobachteten Rapsflächen ist kein nennenswerter oder bekämpfungswürdiger Druck durch Rapserdfloh vorhanden. Die Pflanzen präsentieren sich gesund und zeigen keine vernarbten Triebe oder Bohrlöcher der Larven. Auch in den Gelbschalen war und ist die Lage entspannt. Bisher waren laut unserer Ansicht keine Behandlungen notwendig. Mit den kühleren Temperaturen nimmt allgemein die Aktivität der Schädlinge ab. Kontrollieren Sie dennoch Ihre eigenen Bestände an den Stielen der unteren Blätter und schneiden Sie die Pflanzen auf! In kräftigen Beständen ist bei 5 gefundenen Larven pro Pflanze in den Blattstielen Bekämpfungsrichtwert erreicht. Hierzu stehen dann die bekannten Pyrethroide wie z.B. Karate Zeon, Kaiso Sorbie, Troid, u.a. zur Verfügung. Beim Aufschneiden der Pflanzen können Sie zugleich die Borversorgung begutachten und sich eventuelle Entscheidungen für die Frühjahranwendungen vormerken.
Praxistipp: Die auf den älteren Blättern teilweise vorzufindenden Phoma-Flecken stellen kein größeres Problem dar!