Winterraps – Bekämpfungsrichtwert beim großen Rapsstängelrüssler erreicht
Wichtige Informationen aus dem Rhein-Neckar-Kreis vom 17.02.2020
G. Münkel, der amtliche Berater und Pflanzenschutzexperte aus dem Rhein-Neckar-Kreis, informiert heute darüber, dass am gestrigen Sonntag in der Rheinebene und im wärmeren Bereich des Kraichgaus (Weinbaugebiete) in mehreren Gelbschalen die Schadensschwelle beim großen Rapsstängelrüssler von 10 Käfern innerhalb von 3 Tagen erreicht wurden.
Beim gefleckten Kohltriebrüssler sind die Fangzahlen noch unterhalb der Schadensschwelle von 30 Käfern innerhalb von 3 Tagen gelegen.
Da der große Rapsstängelrüssler nur einen kurzen Reifungsfraß durchführt, muss der weitere Flugverlauf ab sofort in kurzen Abständen kontrolliert werden. Der Experte aus dem Rhein-Neckar-Kreis rät, die Gelbschalen heute auszuleeren, um zu sehen, wann der Flug wiedereinsetzt.
In dieser Woche sind keine Temperaturen über 10°C gemeldet, was einen längeren Reifungsfraß mit sich bringt, außerdem soll es in der ganzen Woche windig sein und die Böden sind nicht überall befahrbar. Bei der nächsten Schönwetterperiode, die wahrscheinlich nicht vor Anfang nächster Woche sein wird, muss dann dort, wo die Fangzahlen jetzt schon über dem Bekämpfungsrichtwert liegen sofort behandelt werden.
Eingesetzt werden können zum jetzigen Zeitpunkt Pyrethroide der Klasse 2, wie beispielsweise Karate Zeon (siehe auch „Integrierter Pflanzenschutz 2020“ Seite 62).
Tipp: Zur leichteren Unterscheidung der unterschiedlichen Rüsslerarten sollte der Inhalt der Gelbschale vorsichtig durch ein feines Sieb geleert werden um in der Folge die gefangenen Tiere auf einer Küchenrolle zu trocknen. Danach ist die Bestimmung mit einer Lupe für jeden problemlos durchführbar.