Winterraps – Aussaatzeitpunkt abhängig von der Höhenlage
Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 16.08.2024
„Wahrscheinlich das letzte Jahr noch vor Augen, haben einige Landwirte bereits mit der Rapssaat begonnen,“ so die beiden Pflanzenschutzexperten H. Lindner und T. Bender aus dem Taubertal über die aktuelle Situation im Main-Tauber-Kreis. Obwohl im letzten Jahr die früheren Saaten über lange Zeit besser aussahen, konnte dieser optische Effekt nicht immer in Ertrag umgesetzt werden. Dünnere und etwas später gesäte Beständen konnten sehr viel kompensieren. Wir empfehlen Aussaatzeitpunkte, abhängig von der Höhenlage, zwischen dem 20. und 30. August.
Unkrautbekämpfung - Auf Kamille- und Ackerfuchsschwanzstandorten haben sich bei erdfeuchten Bedingungen, wenige Tage nach der Saat, Mittel wie Butisan Gold, Fuego Top oder andere Metazachlorhaltige Produkte bewährt. Möchte man abwarten, wie die Saat aufläuft, kann im frühen Nachauflauf z.B. Gajus plus Runway zum Einsatz kommen.
Unter eher trockenen Bedingungen, vor allem dann, wenn man die Bestandsentwicklung abwarten will, kann Belkar + Synero ab dem zweiten echten Laubblattpaar des Rapses eingesetzt werden. Der Vorteil bei diesem Produkt ist, dass zusätzlich auch Hirtentäschel- und Hellerkraut erfasst werden.
Bei entsprechenden Voraussetzungen und mäßigem Unkrautdruck ist auch eine mechanische Unkrautbekämpfung möglich. Diese ist jedoch einem hohen Witterungsrisiko ausgesetzt und damit schwer planbar.
Praxistipps: Witterungsbedingt sind, bei uns im Hochsommer ungewöhnlich, noch viele Schnecken unterwegs. Fraßschäden an Ausfallraps und Ausfallgetreide können jedoch kaum beobachtet werden. Wir raten jedoch zu Vorsicht! Legen Sie unmittelbar nach der Saat Bretter oder feuchte Jutesäcke an mehreren Stellen im Feld aus. Streuen ein paar Schneckenkörner auf Basis Metaldehyd darunter, damit Sie die Schleimspuren besser erkennen können.