Ackerbau – Trockene Bodenverhältnisse im Oberboden erschweren die Zwischenfruchteinsaat
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Karlsruhe vom 31.07.2020
C. Erbe, Pflanzenschutzexperte für Ackerbaukulturen im Bereich des Landwirtschaftsamtes Bruchsal beschreibt trockene Bodenverhältnisse im Oberboden im gesamten Beratungsgebiet. Deshalb sollte aus Sicht des Fachmanns bei der Stoppelbearbeitung zur Zwischenfrucht nicht unnötig Wasser verbraucht werden. Die Stoppelbearbeitung sollte also so flach wie irgend möglich durchgeführt werden.
Optimal wäre unter den derzeitigen Bedingungen der Einsatz eines Stroh- bzw. Schwerstriegels um Ausfallgetreide und Unkräuter zum Keimen zu bringen. Eine weitere Alternative wäre - falls keine Altverunkrautung vorhanden ist - die Flächen zu mulchen. Zur besseren Strohverteilung empfiehlt es sich die Stoppelbearbeitung schräg zur Druschrichtung durchzuführen.
Sofern nach der Stoppelbearbeitung Ausfallgetreide und Unkräuter aufgelaufen sind, kann die Einsaat der Zwischenfrucht(-mischungen) erfolgen. Voraussetzung hierfür ist ausreichender Niederschlag, der eventuell am Wochenende fallen könnte.
Der Fachmann rät: Sollte keine Zwischenfruchtmischungen ausgesät werden sondern Senf, sollte dieser nicht vor Ende August ausgesät werden.
Auswahl Zwischenfrüchte: Die Wahl der „richtigen“ Zwischenfruchtmischung ist mittlerweile aufgrund der Vielzahl der Arten mit den unterschiedlichsten Vor- und Nachteilen sehr komplex. Neben den Ansprüchen der Arten an Saatbett und Saatzeit müssen v.a. phytosanitäre Aspekte in der Fruchtfolge beachtet werden.
Fruchtfolge mit … | Worauf ist zu achten? |
Raps | Verzicht auf Kreuzblüter (Senf, Ölrettich) wegen phytosanitärer Probleme wie Kohlhernie, Sklerotinia. Gut geeignet sind Phacelia und Buchweizen |
Rüben | Nematodenreduzierende Wirkung von Senf/Ölrettich nutzen. Kein Buchweizen wegen problematischer Bekämpfung |
Mais | Hohe Nährstoffkonservierung anzustreben, z.B. mit Senf, Phacelia, Kleearten |
Leguminosen | Keine Kleearten |