Wichtige Informationen aus dem Landkreis Ravensburg vom 22.10.2024

Aus Sicht des langjährig versierten Pflanzenschutzberaters M. Kreh vom Landwirtschaftsamt Ravensburg. Wird durch die Bearbeitung, Zerkleinerung oder Quetschung der Maisstoppeln mittels Mulcher, Messerwalze, Prismenwalze etc. ein wertvoller Beitrag zur Eindämmung des Maiszünslers geleistet. „Das Ziel ist das Überwinterungsquartier der Maiszünslerlarve bis zum untersten Knoten des Maisstängels zu zerstören.“

Mit zunehmender Zeit nach der Ernte frisst sich die Larve immer weiter im Stängel nach unten. Die Thematik der Fraßschäden des Maiszünslers war auch dieses Jahr wieder ein bedeutendes Thema hier im Kreis und ist nicht mehr nur mit einer Trichogramma-Ausbringung in den Griff zu bekommen. Sehr wichtig ist außerdem, dass eine flächige Maisstoppelbekämpfung durchgeführt wird, da ansonsten sich der Zünslerdruck in den kommenden Jahren dadurch verschärfen kann, wenn auf einzelnen Flächen ganze Stoppeln in den Winter gehen. Ganze, nicht zerkleinerte oder zerquetschte Stoppeln in den Boden einzuarbeiten hat bei weitem nicht den Wirkungsgrad einer Zerkleinerung. Weiterhin sorgt eine zerkleinerte Stoppel für einen schnelleren Abbau durch die Bodenorganismen aufgrund der vergrößerten Oberfläche. Dies sorgt auch für eine schnellere Freisetzung des organisch gebundenen Stickstoffs und auch für ein geringeres Fusarium-Risiko der Nachfolge-Kultur. Wenn unversehrte Stoppeln eingepflügt werden, kommen diese oftmals im Folgejahr bei der nächsten Pflugfurche fast unzersetzt wieder ans Tageslicht.

WICHTIG: Auch für die Mindestbodenbedeckung nach GLÖZ 6 mittels Stoppelbrache ist das Zerkleinern der Maisstoppeln erlaubt! Die flächendeckende Maisstoppel-Bekämpfung wird in Zukunft dazu beitragen müssen den Druck des Maiszünslers einzudämmen und stellt eine Maßnahme des Integrierten Pflanzenschutzes dar.

Achtung: In Schutzgebieten nach IPSplus ist die Maisstoppelbearbeitung als integrierte Pflanzenschutzmaßnahme verpflichtend durchzuführen und auch zu dokumentieren!